Stand: 27.05.2024 08:29 Uhr

Obst und Gemüse richtig aufbewahren: 11 Tipps

Bananen nicht neben Äpfel legen, Champignons atmen lassen, Tomaten nicht in den Kühlschrank: Mit diesen Tipps bleiben Obst und Gemüse länger frisch - damit weniger im Müll landet!

Das kennen wir alle: Wir kaufen frisches Obst und Gemüse und nur wenige Tage später ist es braun, matschig, schrumpelig oder sogar verschimmelt. Und das, obwohl die Tomaten, Bananen oder Paprika gerade noch total knackig aussahen! Auch wenn Obst und Gemüse natürlich keinen Schönheitspreis gewinnen muss, um zu schmecken, fragen wir uns bei gammeligen oder schimmeligen Stellen oft: Kann man das noch essen oder muss das weg?

Damit es gar nicht erst soweit kommt und letztlich weniger Lebensmittel im Müll landen, hilft es, bei der Lagerung von Obst und Gemüse ein paar Dinge zu beachten.

In den Kühlschrank legen oder nicht? Grün abschneiden oder dran lassen? Die Lebensmittel offen oder verdeckt aufbewahren? Jedes Obst und jedes Gemüse hat seine Eigenarten. Diese 11 Tipps helfen, damit Banane, Tomate und Co. länger frisch und knackig bleiben:

1. Äpfel kühl und dunkel lagern

Äpfel sind relativ unkomplizierte Früchte und können meist ohne Probleme über einen längeren Zeitraum gelagert werden. Am knackigsten bleiben sie, wenn sie trocken, kühl und an einem dunklen Ort aufbewahrt werden. Das bedeutet: Äpfel könnt ihr bedenkenlos in den Kühlschrank legen, dort bleiben sie im Normalfall wochenlang frisch. Aber auch Kellerräume sind perfekt geeignet.

Die Bundevereinigung der Erzeugerorganisation Obst und Gemüse empfiehlt, Äpfel mit dem Stiel nach unten, weich und ohne direkten Kontakt zu anderen Äpfeln zu betten. Habt ihr einen größeren Vorrat gekauft, kann es sich lohnen, die Äpfel ab und zu zu kontrollieren und gammelige Exemplare auszusortieren, damit die anderen Äpfel nicht "angesteckt" werden.


2. Bananen nicht zu Äpfeln legen

Kein Scherz: Es gibt einige Obst- und Gemüsearten, die sich nicht miteinander vertragen. Liegen sie neben- oder aufeinander, wird die Reifung beschleunigt. Schuld daran ist das Reifegas Ethylen. Bananen und Äpfel sind eine besonders schlechte Kombination, denn sie geben beide viel Ethylen ab. Dadurch reifen beide Obstsorten schneller, wenn sie nah beieinander liegen. Besonders die Bananen werden dadurch schnell matschig.

Gleiches gilt übrigens für andere Gemüse- und Obstarten, die noch nachreifen - zum Beispiel Tomaten und Birnen. Also: Auch wenn ein Obstteller schick aussieht - Bananen, Äpfel, Tomaten und Birnen am besten immer voneinander trennen! Ausnahme: Ihr wollt, dass die Bananen etwas schneller reifen. Dann könnt ihr euch dieses Phänomen zunutze machen und sie unter strenger Beobachtung Gase austauschen lassen. Übrigens: Bananen gehören auf keinen Fall in den Kühlschrank, denn dort werden sie schneller braun.


3. Tomaten nicht im Kühlschrank aufbewahren

Tomaten sind in einem kühlen Raum und ohne direkte Sonneneinstrahlung am besten aufgehoben - allerdings nicht im Kühlschrank, denn dort verlieren sie an Geschmack und könnten bei zu niedrigen Temperaturen schneller schimmeln. Ideal ist eine Temperatur von etwa 12 bis 16 Grad. Ist es zu warm, verfaulen Tomaten schneller. Habt ihr einen Keller oder einen kühlen Vorratsraum, bleiben sie dort am längsten knackig und schimmelfrei.

Übrigens: Auch andere Gemüsesorten mit einem hohen Wasseranteil - zum Beispiel Gurken, Paprika oder Zucchini - gehören nicht in den Kühlschrank. Habt ihr keinen kühlen Raum, ist es immer noch besser, sie bei Zimmertemperatur zu lagern.


4. Zitrusfrüchte bei Zimmertemperatur lagern

Merke: Auch Zitronen, Limetten, Orangen und Mandarinen können Kälte nicht gut ab und gehören daher nicht in den Kühlschrank. Ist es im Raum nicht allzu heiß, halten sie sich bei Zimmertemperatur am besten. Auch Zitrusfrüchte solltet ihr nach Möglichkeit nicht in der Nähe von Äpfeln oder Tomaten aufbewahren.

Und: Zitronen und Co. mit weichen Stellen solltet ihr schnell verbrauchen, da sie sonst schnell schimmeln. Daher lohnt es sich auch, schon beim Einkaufen darauf zu achten, dass sie nicht ganz unten in der Einkaufstüte landen und dadurch gequetscht werden.


5. Champignons müssen atmen

Wenn ihr könnt, kauft Champignons direkt unverpackt oder in einer Papiertüte. Die vielerorts verkauften Plastikschalen sorgen nämlich nicht nur für unnötigen Verpackungsmüll, sondern auch dafür, dass Champignons, die sich ja sowieso nur einige Tage halten, schnell feucht werden und verderben. Zu Hause angekommen legt ihr die Champignons am besten in der Papiertüte oder locker in ein Geschirrtuch gewickelt in den Kühlschrank.


6. Pflaumen und Kirschen mögen es feucht und kalt

Steinobst hält sich generell nicht so lange, bis es matschig wird und irgendwann schimmelt. Eingeschlagen in ein feuchtes Tuch bleiben Pflaumen und Kirschen im Kühlschrank aber etwa drei Tage lang frisch - falls sie überhaupt so lange überleben und nicht vorher schon Opfer eines Snacks werden.


7. Zwiebeln keimen bei Licht schnell

Es gibt kaum etwas, das sich so lange hält wie Zwiebeln. Wenn wir einen ganzen Sack gekauft haben, landen sie meist noch nach mehreren Wochen in der Pfanne oder im Salat. Aber Vorsicht: Bei Licht und Feuchtigkeit fangen Zwiebeln schnell an zu keimen. Daher solltet ihr sie an einem dunklen und trockenen Ort lagern.


8. Spargel feucht und kühl lagern

Wollt ihr weißen Spargel erst einen oder zwei Tage später essen, wickelt ihr ihn am besten ungeschält in feuchte Tücher ein und legt ihn dann in den Kühlschrank. Grünen Spargel stellt ihr hingegen am besten aufrecht in einen Behälter mit Wasser - zum Beispiel in eine Vase. Passt diese nicht in den Kühlschrank, stellt sie am besten an einen möglichst kühlen Ort ohne direktes Sonnenlicht. So bleibt der Spargel einige Tage frisch und knackig.


9. Radieschen und Möhren vom Grün befreien

Radieschen könnt ihr im Kühlschrank lagern. Möhren sollten ebenfalls dunkel und kühl aufbewahrt werden - allerdings nicht zu kalt, denn bei Frost verändert sich ihr Geschmack. Sowohl für Möhren als auch für Radieschen gilt: Bevor ihr sie einlagert, dreht am besten das Grün ab! Dieses entzieht dem Gemüse nämlich Feuchtigkeit und sorgt so dafür, dass sie schneller schrumpelig werden beziehungsweise weniger knackig schmecken.


10. Kartoffeln möglichst nicht in den Kühlschrank legen

Trocken, dunkel und luftig - aber nicht zu kühl: Wenn ihr einige Dinge bedenkt, könnt ihr Kartoffeln auch über einen längeren Zeitraum lagern. Helle, warme oder feuchte Räume sind dagegen nichts für die Knollen: Feuchtigkeit lässt Kartoffeln schneller schimmeln, Licht und Wärme sorgen dafür, dass sie schnell auskeimen. Ein Keller wäre also auch hier der beste Ort. Profis legen sie dort in eine zugedeckte Holzkiste.

Ansonsten legt ihr sie am besten in den kühlsten Raum, den eure Wohnung zu bieten hat. Die Aufbewahrung im Kühlschrank ist nur bedingt zu empfehlen - die Stärke wandelt sich so vorzeitig in Zucker um und die Kartoffeln schmecken am Ende seltsam süß.


11. Beeren ungewaschen lagern

Falls ihr zu den Menschen gehört, die Obst und Gemüse direkt nach dem Einkauf waschen, lasst Erdbeeren, Johannisbeeren und Co. dabei lieber außen vor - denn dadurch zerstört ihr ihren natürlichen Schutzfilm. Besser ist es, Beeren erst kurz vor dem Essen zu waschen - am besten in einer Schüssel mit Wasser und nicht unter einem starken Strahl. Bis dahin könnt ihr die Beeren ungewaschen in den Kühlschrank legen.

 

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