Ein Reh-Kitz auf einer Wiese. © picture alliance/WILDLIFE Foto: WILDLIFE/M.Hamblin

Zeitumstellung: Achtung, Wildunfälle!

Stand: 27.10.2024 04:00 Uhr

Laut dem Deutschen Jagdverband (DJV) passieren im Oktober die meisten Wildunfälle. Besonders wenn wir unsere Uhren umgestellt haben, steigt das Risiko für Zusammenstöße mit Wildtieren.

In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober 2024 wurde uns eine Stunde geschenkt. Um drei Uhr nachts wurden die Uhren eine Stunde zurückgestellt. Das bringt nicht nur unseren Bio-Rhythmus vorübergehend durcheinander, sondern erhöht auch die Gefahr von Wildunfällen.

Winterzeit: Berufsverkehr in der Dämmerung

Durch die Zeitumstellung machen sich viele von uns eine Stunde eher auf den Weg zur Arbeit und nach Feierabend auch früher wieder auf den Heimweg.

Dadurch kommen sich Autofahrer und Wildtiere vermehrt in die Quere und das Risiko für Zusammenstöße steigt, erklärt Eva Goris von der Deutschen Wildtierstiftung in Hamburg im N-JOY Interview.

Futtersuche im Herbst: Wildtiere sind vermehrt auf der Straße unterwegs

Aber nicht nur der rege Verkehr während der Dämmerung, sondern auch das Fressverhalten der Tiere zur Herbstzeit erhöht laut Eva Goris das Risiko ungewollter Begegnungen. Wenn die Tiere sich nach Sonnenaufgang auf Futtersuche begeben, seien sie in dieser Jahreszeit vermehrt auf den Straßen unterwegs, um Eicheln und andere heruntergefallene Baumfrüchte aufzusammeln.

Das ist für Wildtiere wie ein Supermarkt - die Leckerchen liegen vor ihrer Schnauze. Deswegen gehen sie auf die Straße. Eva Goris, Deutsche Wildtierstiftung

Die Expertin erklärt: Solange die Bäume noch Blätter haben, fallen auch Baumfrüchte herunter - und so lange besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für Wildtier-Unfälle.

Wildtier-Unfälle vermeiden: Das solltet ihr wissen

Die Expertin von der Deutschen Wildtierstiftung rät, im Herbst besonders achtsam zu sein, um Zusammenstöße zu vermeiden:

  • Nehmt Warnschilder ernst und fahrt an den entsprechenden Stellen besonders vorsichtig.
  • Seid immer bremsbereit.
  • Wenn vor euch ein Tier auftaucht: Bremst sofort ab.
  • Achtet darauf, euch selbst und andere Autofahrer nicht zu gefährden: nicht ausweichen, das Steuer festhalten.
  • Eva Goris sagt: "So schrecklich es ist: Im Zweifel auch bereit sein, das Tier anzufahren."

Wildtier-Unfall: Was tun?

Wenn ihr ein Tier angefahren habt, solltet ihr laut Eva Goris Folgendes tun:

  • Sichert die Unfallstelle ab.
  • Ruft die Polizei.
  • Wenn das Tier auf der Straße liegt: Haltet euch fern. Das Tier könnte sich wehren und aggressiv reagieren. Auf jeden Fall stresst der Kontakt zu Menschen die Tiere.
  • Wenn das Tier weggelaufen ist: Merkt euch die Richtung und beschreibt sie der Polizei. Erstens braucht ihr für eure Versicherung eine Bescheinigung, dass es sich um einen Wildunfall handelt; zweitens ist es wichtig, dass der zuständige Förster oder Jagdpächter nachsehen kann, ob das Tier Hilfe braucht.

 

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