Licht als Verbindung zwischen Himmel und Erde
Der November ist der Monat des Gedenkens an Verstorbene. Er endet traditionell mit dem Toten- oder Ewigkeitssonntag, eine Woche vor dem ersten Advent.
Es war eine traurige Beerdigung. Trauriger als alle anderen, die ich bisher erlebt habe. "Sie war doch noch so jung", höre ich leise durch den Kirchenraum. "Und die armen Kinder." Immer wieder ein Flüstern: "Warum? Warum diese Krankheit? Warum dieser Tod?"
Gerade noch ihr Lachen vor Augen und nun ist sie nicht mehr da. Weg, einfach weg! Es ist schwer zu verstehen und tut so unsagbar weh. Nichts ist mehr wie es mal war. Schon gar nicht für die Familie. Wie soll man da trösten? Wie soll man die Leere in den Herzen füllen? So sitzen wir da, in der Nähe der Angehörigen und können nur mit ihnen sein.
Licht als Hoffnungszeichen in dunklen Momenten
Eine stille Begleitung in dieser schweren Zeit. Die Orgel spielt in Moll-Tönen und durch den Nebel der Tränen sehe ich hinaus zum Kirchenfenster. Die Sonne scheint durch die bunten Scheiben. Dieser Lichtstrahl leuchtet in die Kapelle, mitten hinein in die Trauernden. Ein Hoffnungszeichen in diesem Moment. Eine Verbindung zwischen Himmel und Erde.
Unser Leben ist begrenzt. Doch ich hoffe auf die Ewigkeit. Eine Hoffnung, die durch mein Leben leuchtet wie das Licht der Sonne in einem dunklen Raum. "Warum?", diese Frage weiß auch ich nicht zu beantworten. Und schon gar nicht, wenn ein Mensch viel zu jung stirbt. Doch der Glaube an ein Leben nach dem Tod gibt mir in der Trauer ein wenig Trost. Und ich wünsche mir, dass alle, die in der Kirche saßen, die trauern und ebenfalls nach Trost suchen, dieses Licht sehen würden.