Zugvögel und Menschen: Die Sehnsucht nach neuen Wegen
Storch, Kranich, Rauchschwalbe: Sie gehören zu den Vögeln, die sich zum Überwintern in den Süden aufmachen. Fünf Milliarden Zugvögel sind zwischen Europa und Afrika unterwegs. Wie ist das bei uns Menschen?
Seit einigen Tagen höre ich sie bewusst, die Vögel, die gen Süden ziehen. Sie sammeln sich, manchmal direkt am Feld neben unserem Haus. Um sich auf den Weg in wärmere Gefilde zu machen. Ich frage mich: Wie ist das bei uns Menschen? Kennen wir auch diesen Drang, uns auf den Weg zu machen? Mir sind schon solche Leute begegnet.
Wege in kleinen Schritten gehen
Mein Bruder, der sich mit Mitte 20 entschloss, alle Zelte abzubrechen, um mit seiner Familie in einem religiösen Zentrum zu leben. Eine alte Dame, die ihren Mann durch Suizid verloren hat. Und mit über 70 zum ersten Mal in ihrem Leben zu einer Selbsthilfegruppe ging, um über den Verlust reden zu können. Bei manchen ist der Weg offensichtlich. Bei anderen geschieht er eher innerlich und in kleinen Schritten.
Sehnsucht nach Veränderung und neuen Wegen
Auch die Bibel ist voller Weg-Geschichten. Das Volk Israel, also das Volk Gottes, macht sich auf in ein Land, das es nur vom Hörensagen kennt. Auf dem jahrelangen Weg kommen ihm manchmal Zweifel. Die Zeit ist geprägt von Entbehrungen. Aber letztendlich werden sie belohnt. Ich wünsche mir, dass wir Menschen uns diese Sehnsucht nach Veränderung und neuen Wegen bewahren. Nicht immer können wir uns dabei die Strecken aussuchen, die wir zurücklegen müssen. Manche Etappen sind steinig. Aber ich habe Hoffnung, dass wir am Ziel belohnt werden. Für unser Durchhaltevermögen und unseren Optimismus.