Kolumne: "Heute schon gesungen?"
"Ab in den Chor!", ist das Motto der diesjährigen "Woche der offenen Chöre". Der deutsche Chorverband will damit Singfreudige auf Chöre im Land aufmerksam machen. Aber was macht Singen so besonders, fragt sich Jacqueline Rath.
Wann haben Sie eigentlich zuletzt ein Lied gehört? Vor wenigen Sekunden oder Minuten im Radio oder doch eher schon vor Stunden? Viel länger wird es wohl nicht her sein, denn Musik begegnet uns - bewusst oder unbewusst - fast überall. Und sie ist aus unserem Leben auch gar nicht wegzudenken: vom ersten Wiegenlied, das wir als Säugling hören, zum fröhlichen Mit-Klatsch-Kinderlied über den Song zum Hochzeitstanz, den Fangesang im Stadion bis hin zu der Musik, die uns im Alter an frühere Zeiten erinnert. Lieder sind allgegenwärtig.
Loblieder und Klagelieder habe in der Bibel ihren Platz
In allen Kulturkreisen und Religionen gehört Musik dazu, besonders der Gesang. Auch die Bibel ist voll davon. Mir fallen da gleich die Psalmen ein, die alle Lieder sind. Im Neuen Testament finden sich Hymnen, die Jesus als Erlöser preisen. Und ganz am Ende der Bibel, ist von einem "neuen Lied" die Rede, das diejenigen singen, die bei Christus im Himmel sind. Große Loblieder auf Gott finden in der Bibel ebenso ihren Platz, wie verzweifelte Gesänge, die Klage und Angst zum Ausdruck bringen.
"Woche der offenen Chöre" bringt Menschen zusammen
Ich denke das ist so, weil wir beim Singen unsere Gefühle ausdrücken. Ein fröhliches Lied sorgt für gute Laune und in traurigen Liedern kann ich Trost finden. Vielleicht ist Singen deshalb auch so gesund. Es vertreibt Stresshormone und sorgt für mehr Ausgeglichenheit. Nicht zuletzt macht es aber auch einfach Spaß und es bringt Menschen zusammen. Deshalb läuft aktuell wieder die "Woche der offenen Chöre". Schon zum zweiten Mal hat der Deutsche Chorverband die Chöre im ganzen Land dazu aufgerufen Werbung zu machen und Singbegeisterte zu Schnupperchorproben einzuladen. Es gibt sogar extra eine Landkarte, auf der sich leichter ein Chor in der Nähe finden lässt.
Mir gefällt diese Initiative. Chöre zeigen, dass sich über gesellschaftliche Differenzen hinweg etwas gemeinschaftlich erreichen lässt - und das klingt gut!
Kreuz, Herz oder Anker? So heißt die Kolumne der Kirche im NDR. Jede Woche vergeben die Radiopastor:innen und Redakteur:innen ein Kreuz für Glauben, ein Herz für die Liebe oder einen Anker für das, was hoffen lässt.