Welthospiztag: "Am Ende zählt nicht die Zeit, sondern die Fahrt"
Jeder zweite Samstag im Oktober ist Welthospiztag. Der Gedenktag macht auf tabuisierte Themen wie Tod, Sterben und Trauer aufmerksam - verankert diese gesellschaftlich durch verschiedene Veranstaltungen.
"Der 'Kapitän da oben' kann auch nicht rechtzeitig ablegen", stellt Klaus fest und schmunzelt. Er ist Fischereikapitän in Rostock gewesen und Zeit seines Lebens aufs Meer hinausgefahren. Jetzt verbringt er gerne Zeit zusammen mit seinen alten Kollegen, mit Uwe und Günther. Sie tauschen sich aus über die alten Geschichten, über das, was sie erlebt haben auf See. Allen dreien kann man ansehen, wie sehr das raue Meer sie geprägt hat - Sonne und Wind haben ihre Haut richtig gegerbt.
"Fische schwimmen ja auch nicht nach Zeit"
Klaus hat einen unerschütterlichen Sinn für Humor - trotz seiner Krankheit. Er hat nie sein Lachen nie verloren. Seine Ärzte hatten ihm eigentlich nur noch ein halbes Jahr gegeben, maximal, aber nun ist er schon seit über einem Jahr im Hospiz und mächtig stolz, dass der 'Kapitän da oben', wie er Gott immer liebevoll bezeichnet, dass der 'Kapitän da oben' offenbar einer von ihnen ist. Denn auch Klaus hat als Kapitän nie so richtig pünktlich ablegt. "Warum denn auch?", sagte er immer, "Fische schwimmen ja auch nicht nach Zeit."
"Das Team im Hospiz dafür, dass die Reise weitergeht"
Klaus kann die Welt verlassen, wie er sie gelebt hat. Sein Lachen, das so oft zu hören ist, im Hospiz, es zeugt von der unglaublichen Arbeit, die dort jeden Tag geleistet wird. Denn auch wenn der 'Kapitän da oben' vielleicht nicht immer pünktlich ablegt, so sorgt das Team im Hospiz dafür, dass die Reise weitergeht, wertschätzend und liebevoll. Und vielleicht ist es auch genau das, was Klaus meint, wenn er sagt: "Am Ende zählt nicht die Zeit, sondern die Fahrt."