Warum gilt der Apfel als Sündenfrucht?
"Warum hat der Apfel so einen schlechten Ruf in der Bibel?" Adam und Eva essen von der verbotenen Frucht. Doch die Bibel nennt keine Details über Größe und Farbe. Es sind Maler, die den Apfel ins Bild holen.
An apple a day keeps the doctor away. Das könnte sich Eva gedacht haben, als sie Adam den Apfel reichte. Schließlich ist die Frucht reich an Vitaminen. Das Mittelalter war übrigens fasziniert von dieser Geschichte, dem Sündenfall. Lucas Cranach - Maler der Reformation - bringt sie wieder und wieder auf die Leinwand. Mit zischelnder Schlange, Baum der Erkenntnis, darunter Adam und Eva, wie Gott sie geschaffen hat. Selbstbewusst hält sie ihrem Partner einen goldroten Apfel hin. Dabei wird der in der Sündenfallgeschichte der Bibel mit keiner Silbe erwähnt.
"Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von seiner Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß." 1. Mose 3,6
In der Sündenfallgeschichte geht es um Unheil
Die "verbotene Frucht". Mehr sagt die Bibel nicht. Sie nennt auch keine Details über Größe, Farbe und Duft. Es sind die europäischen Maler des Mittelalters. Sie holen den Apfel ins Bild. Und das liegt möglicherweise an der lateinischen Bibel, dem Wörtchen "malum". Malum lässt sich mit Unheil übersetzen oder Apfel. Vielleicht ist deshalb der Apfel mit der verbotenen Frucht identifiziert worden? Denn in der Sündenfallgeschichte geht es um Unheil. Bei genauerer Bibelkenntnis, hätte den Künstlern auffallen können, dass sie dem Apfel unrecht tun. Im Weisheitsbuch ist er nämlich ein positives Symbol, beinahe wie ein Heilmittel.
"Ein Wort, geredet zu rechter Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen." Sprüche 25,11
Adam und Eva: War der Apfel eigentlich eine Feige?
Gute Worte sind Energiebooster für die Kommunikation, wie ein Apfel für die Gesundheit. Wenn also der vitaminreiche Apfel nicht die Frucht der Sündenfallgeschichte ist, was haben Adam und Eva dann unterm Baum der Erkenntnis genascht? Cranachs Bild vom Sündenfall enthält ein Detail, das weiterhelfen könnte. Adam und Eva bedecken mit Feigenblättern ihre Blöße. Dieser Baum gehört tatsächlich zur Botanik des Paradiesgartens. Vielleicht ist die verbotene Frucht ja eine Feige gewesen? Denn Adam und Eva werden doch wohl nach dem gegriffen haben, was sie nach dem unheilvollen Genuss schnell fassen konnten.