Trinkwasser ist ein öffentliches Gut
Zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. Und noch mehr Menschen fehlt der Zugang zu angemessenen sanitären Einrichtungen. Von mangelnder Hygiene sind besonders Frauen betroffen.
Dass sich das endlich ändert - daran arbeitet Dinesh Suna. Der Inder koordiniert das Ökumenische Wassernetzwerk, eine Initiative des Ökumenischen Rats der Kirchen in Genf. Seit seiner Gründung im Jahr 2006 befasst sich das Ökumenische Wassernetzwerk mit dem Themenkomplex Wasser - aus der Perspektive von Gerechtigkeit und Menschenrechten. "Wir glauben, dass Wasser eine Gabe Gottes ist und ein öffentliches Gut. Wasser ist ein grundsätzliches Menschenrecht", sagt Suna.
Zugang zu Trinkwasser bedeutet weniger Armut
Das hat auch die Generalversammlung der Vereinten Nationen anerkannt. Der Zugang zu Trinkwasser und einer sanitären Grundversorgung gehört mit zur Agenda 2030, zu den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung. Es sei das Ziel Nummer sechs. Aber auch die anderen Ziele für nachhaltige Entwicklung würden in einer direkten oder indirekten Verbindung mit Wasser stehen, zum Beispiel Armut, Hunger, Gesundheit, Geschlechtergerechtigkeit, Bildung, Klima, führt Suna aus.
Menstruierende Frauen haben ein höheres Armutsrisiko
Auf das Stichwort Geschlechtergerechtigkeit geht Suna genauer ein: Gerade für Frauen in ärmeren Ländern sei der fehlende Zugang zu einer funktionierenden Toilette problematisch, für ihre Sicherheit und ihre Gesundheit, erklärt er. Unter anderem, wenn es um die Monatshygiene geht: "In einem Webinar haben wir vor Kurzem darüber gesprochen und mögliche Lösungen vorgestellt. In religiösen Organisationen spricht man nicht gern über dieses Thema, es wird lieber unter den Teppich gekehrt. Allerdings sei es Zeit, dass Kirchen weltweit dieses Tabu brechen und offen darüber reden. Denn es gebe eine sogenannte Period Poverty. Das bedeute, dass menstruierende Frauen ein höheres Armutsrisiko haben.
Wasser ist ein Menschenrecht
Es ist tatsächlich so, Wasser sprudelt die Frage nach Gerechtigkeit immer wieder nach oben, auf vielfältige Weise, wie ein breiter, sich verzweigender Fluss. Das Ökumenische Wassernetzwerk sensibilisiert Kirchen und Glaubensgemeinschaften weltweit dafür und erinnert daran: Wasser ist ein Menschenrecht.