The Cure: Hoffnung finden in einer verlorenen Welt
The Cure haben sich am 1. November mit einem neuen Album zurückgemeldet: "Song Of A Lost World". Sänger Robert Smith hat die Stücke geschrieben und arrangiert - es ist eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit dem Tod.
"Song Of A Lost World" heißt das neue Album der britischen Band The Cure. Und, es verkauft sich außerordentlich gut. Mit düsterer Musik und Weltuntergangsstimmung trifft die Band einen Nerv - viele scheinen sich damit zu identifizieren. Auch mir fällt es angesichts der Regierungskrise und der Wahl Donald Trumps zum erneuten Präsidenten der USA schwer, das Vertrauen in die menschliche Spezies zu behalten. Auch ich fühle mich manchmal verloren im Chaos dieser Welt. Und ich weiß, ich bin damit nicht alleine.
Klagen und Verzweiflung in der Bibel und bei The Cure
Die Bibel erzählt von Einem, der völlig hoffnungslos war. Auf einen Schlag hat er Frau und Kinder verloren und sein gesamtes Vermögen noch dazu. Er wurde sehr krank und fand keine Erklärung für die Schicksalsschläge. Das hat ihn fast verrückt gemacht. So viel himmelsschreiende Ungerechtigkeit, mit der er sich herumschlagen musste. Von seinem Klagen und seiner Verzweiflung zu lesen in diesen Tagen, tut mir so gut wie den Liedern von The Cure zuzuhören.
Robert Smith singt über den Tod des Bruders
Ich glaube ja, auch das kann eine Art von Gebet sein, wenn ich klage, wütend bin oder zweifle. Gott hält das aus. Und nicht selten entsteht dabei dann ein Gespräch. In einem Lied singt Robert Smith, der Sänger von The Cure: "I'm whispering his name. He has to wake up." Auf Deutsch: "Ich flüstere seinen Namen. Er muss wach werden." Ich höre da den Wunsch, erhört zu werden. Von einem, der die scheinbar verlorene Welt doch noch ein bisschen retten könnte. Und ich glaube, dass solche zarten Hoffnungen besonders gut auf dem Boden der Verzweiflung reifen können. Da, wo Lieder einer verlorenen Welt gesungen werden, glaub ich, ist Heilung nicht weit.