"Selbstbestimmt bis in den Tod und darüber hinaus?"
Die einen sehnen die Rente herbei, andere möchten möglichst lange berufstätig sein. Der Rentenantrag ist der erste Schritt in den Ruhestand. Darüber hinaus ist es gut sich vorzubereiten, um nicht in ein Loch zu fallen.
Der November, dunkel und feucht, ist ja fast traditionell die Zeit für die letzten Fragen, für die großen Themen rund um Leben und Tod. Das ist längst auch ein Marketing-Ding geworden: Messen werden veranstaltet unter Titeln wie "Happy End". Bestattungsfirmen preisen ihren Service an und werben für Vorsorge: Selbstbestimmter Abschied heißt das dann.
Der Tod ist nicht billig
Nichts dagegen zu sagen. Aber: Selbstbestimmt? Wenn ich für meine Nachkommen etwas Geld bei Seite lege, dass sie mich dereinst ordentlich unter die Erde bringen können, ist das freundlich. Der Tod ist nicht billig. Aber, soll ich ihnen etwa auch vorschreiben, wie die Trauerfeier aussehen und vor sich gehen soll? Frühzeitig einen Sarg aussuchen, Blumenschmuck, Grablage, Musik, Butterkuchen, Bienenstich, Einladungskarten - alles schon im Detail festlegen?
"Alles selbst zu bestimmen, bedeutet auch Stress"
Selbstbestimmt? Bis in den Tod und darüber hinaus? Zu Lebzeiten: ja. Da will ich die Kontrolle behalten, leben, wie ich will, möglichst frei und selbstbestimmt. "So lange du jung und kräftig bist, machst du dich auf und gehst, wohin du willst", sagt Jesus zu seinem Jünger Petrus. "Wenn du alt geworden bist, wirst du die Hände ausstrecken und ein anderer wird dich führen." Das kann man so oder so hören. Ich finde es tröstlich. Und entlastend.
Alles selbst zu bestimmen, bedeutet auch Stress. Und am Ende will ich keinen Stress mehr. Meine Vorsorge besteht darin, meinen Liebsten zu sagen: Macht alles so, wie ihr es für richtig haltet.