Pinguin-Effekt: Mutig zu sein, ist nicht ungefährlich
Pinguine sind nicht nur grandiose Schwimmer, sie sind auch außerordentlich mutig. Einer aus ihrer Gruppe wagt den ersten Sprung ins kalte Wasser. Warum? Um zu prüfen, ob unter der Wasseroberfläche Gefahren lauern.
Dieser mutige Pinguin geht oder vielmehr springt voran, um den anderen aus der Gruppe eine gefahrlose Jagd nach Tintenfischen, Krebsen und kleinen Fischen zu ermöglichen. Der erste, der ins Wasser springt, könnte auch gefressen werden. Aber nur, wenn ein Pinguin den Anfang macht, können die anderen sehen, ob sie ihm gefahrlos folgen können. Dieses Verhalten wird bei Forschern als Pinguin-Effekt bezeichnet.
In unserer Gesellschaft gibt es sie auch, die mutigen Pinguine. Seit Mitte Januar gehen sie auf die Straßen und demonstrieren gegen Rechtsextremismus. Sie heben Banner und Plakate hoch und erheben ihre Stimmen gegen Diskriminierung, Hass und Intoleranz. Diese mutigen Menschen springen voran, um der Tendenz in unserer Gesellschaft nach extremem Gedankengut Einhalt zu bieten und um anderen das ein Leben ohne Gefahr in unserem Land zu ermöglichen.
Jede Gemeinschaft braucht mutige Springer
Auch die Kirche macht mit. Da meldet sich zum Beispiel Anna-Nicole Heinrich, Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland, zu Wort, da ruft die Pröpstin aus Lübeck Petra Kallies zur Teilnahme an Demonstrationen auf und da gehen Pastorinnen, Pastoren und Gemeindemitglieder auf die Straßen, um unsere Gesellschaft an Nächstenliebe, Toleranz und Solidarität zu erinnern.
Der Pinguin-Effekt: Es ist nicht ungefährlich mutig zu sein, voranzugehen und für andere einzutreten. Aber jede Gemeinschaft braucht sie, diese mutigen Springer, die das Leben für alle ein bisschen sicherer gestalten. Übrigens, heute ist Welt-Pinguin-Tag.
