Das Rettungsschiff "Sea Eye 4" auf dem Wasser © Maik Lüdemann / Sea-Eye.org Foto: Maik Lüdemann

"Osnabrück rettet" - Patenschaft "Sea Eye 4"

Stand: 21.04.2023 12:14 Uhr

Die Stadt Osnabrück unterstützt die Frauen und Männer, die im Mittelmeer Menschenleben retten: Sie übernimmt eine Patenschaft für das Boot "Sea Eye 4". Ein starkes Zeichen, findet Andreas Brauns.

von Kirchenredakteur Andreas Brauns

Manche würden lieber heute als morgen eine Mauer an den Außengrenzen Europas bauen. Damit alle, die jenseits dieser Mauer leben, endlich verstehen: Es lohnt sich nicht für euch, eure Heimat zu verlassen, denn ihr seid nicht willkommen in Europa, im christlichen Abendland!

Diesem Denken widersetzt sich der Rat der Stadt Osnabrück. Er hat jetzt, nicht ohne Gegenstimmen, beschlossen, die Frauen und Männer zu unterstützen, die im Mittelmeer Menschen retten. Ein starkes Zeichen! Osnabrück übernimmt eine Patenschaft für das Boot "Sea Eye 4" und ist damit die dritte deutsche Stadt, die sich so engagiert. Auch an der Spendenkampagne "Osnabrück rettet" beteiligt sich die Stadt. Die Hilfsorganisationen "Seebrücke" und "Sea Eye" rufen damit zu Spenden auf für das Schiff, das Menschen rettet, die in Seenot geraten, weil es für sie keine Möglichkeit gibt, legal nach Europa zu kommen. Jeder jetzt gespendete Euro wird von der Stadt verdoppelt - bis zu einer Gesamtsumme von 20.000 Euro.

Für das Team auf der "Sea Eye 4" heißt das: Die Crew kann drei Tage ihren Dienst auf dem Meer tun und Menschen, die in großer Not sind, die Hand reichen, ihnen mit offenen Armen begegnen. "Osnabrück rettet", das heißt auch, der Rat der Stadt des westfälischen Friedens, schaut heute hin und handelt, wo Menschen in Lebensgefahr sind. Die Verantwortlichen in Osnabrück wissen: Wir können nicht die ganze Welt retten, aber darum müssen wir nicht die Hände in den Schoß legen - oder Mauern bauen.

Dieses Thema im Programm:

Kirche im NDR | 23.04.2023 | 12:40 Uhr

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