Postkarten © Fotoila.com Foto: pio3

Mit einer Urlaubskarte doppelt überraschen

Sendedatum: 11.07.2024 09:15 Uhr

Auf eine Postkarte passen nicht viele Worte, aber darum geht es eigentlich auch gar nicht - sondern eher um den Gedanken, sagt Theologin Jacqueline Rath.

von Jacqueline A. Rath

Können Sie sich noch daran erinnern, wann Sie ihre letzte Postkarte bekommen oder selbst geschrieben haben? Bei mir ist beides schon viele Jahre her. Viele Worte passen auf so eine kleine Karte nicht. Aber darum geht es eigentlich auch gar nicht, sondern eher um den Gedanken: "Hallo, ich denke gerade an dich!"

Gästebücher in Kirchen: lauter kleine Postkarten an Gott

Im Urlaub gehört für mich aber noch eine ganz andere Art des "Ich-denke-an-Dich-Sagens" dazu. Wenn ich verreise, dann sehe ich mir gerne die Kirche im Ort an. Oft liegt da ein dickes Buch aus. Und da darf jeder reinschreiben. Gebete, Sorgen, Dankbarkeit, alles findet sich darin. Die Seiten sind wie lauter kleine Postkarten an Gott. Manchmal schreibe auch ich da rein, zum Beispiel ein Gebet für einen lieben Menschen zu Hause. Und dann zünde ich noch eine Kerze an. Diese Momente in der Kirche sind zweierlei: zum einen ein Gruß an Gott und ein "Danke" in seine Richtung für die Urlaubszeit und zum anderen eine Bitte an ihn, für die besonders da zu sein, die mir am Herzen liegen.

Vielleicht ist das ja auch ein guter Anlass für die nächste Postkarte. Nicht nur ein einfacher Gruß aus dem Urlaub. Stellen Sie sich mal vor auf der Karte steht: "Ich habe gerade in einer Kirche für Dich gebetet." Ich bin sicher, da ist die Überraschung gleich doppelt so groß!

Dieses Thema im Programm:

Kirche im NDR | Moment mal | 11.07.2024 | 09:15 Uhr

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