Kolumne: "Segen weitergeben"
Marlene Engelhorn hat über 27 Millionen Euro geerbt. 90 Prozent davon will die BASF-Erbin verschenken. Ein unabhängiges Gremium soll entscheiden, wer das Geld erhält. Auch Ruth Gottesman will Teile ihres Vermögen spenden.
Ab und an mal eine gute Nachricht - ich finde, das muss einfach sein. Und diese Nachricht finde ich richtig gut: In den USA spendet eine Erbin sage und schreibe eine Milliarde Dollar. Sie bezahlt damit die Studiengebühren von Studierenden der Medizin in New York. Dazu muss man wissen, dass ein Studium in den USA richtig teuer ist. Studierende haben nach ihrem Abschluss einen Schuldenberg von 200.000 Dollar und mehr angehäuft. Viele begabte junge Menschen können sich wegen der hohen Studiengebühren ein Studium gar nicht erst leisten.
Ruth Gottesman hat das große Privileg zu spenden
Das wusste natürlich auch die edle Spenderin Ruth Gottesman, einst selbst Professorin an einer Universität. Nach dem Tod ihres Mannes war sie plötzlich zur Milliardärin geworden. Sie sagt: "Ich bin meinem verstorbenen Ehemann Sandy sehr dankbar dafür, dass er mir dieses Vermögen hinterlassen hat, und ich fühle mich gesegnet, dass mir das große Privileg zuteil wird, diese Spende für einen so wertvollen Zweck zu geben."
Marlene Engelhorn will 25-Millionen-Erbe verschenken
Noch ein weiteres Beispiel ging gerade erst durch die Nachrichten: Marlene Engelhorn will 25 Millionen Euro, den Großteil ihres Erbes, nicht selbst behalten. Sie lässt 50 repräsentativ ausgewählte Menschen darüber diskutieren, was mit dem Geld passieren soll.
Mir macht das richtig gute Laune, denn die beiden Damen mit den sprechenden Namen Gottesman und Engelhorn sehen das, was sie geerbt haben, nicht als eigenen Verdienst an, sondern wollen, dass viele Menschen etwas von ihrem Glück haben. Tausende junge Talente können sich nun ein Medizinstudium leisten und werden nach ihrer Ausbildung den Segen weitergeben. Ruth Gottesman und Marlene Engelhorn: zwei Frauen, die mich beeindrucken!
Kreuz, Herz oder Anker? So heißt die Kolumne der Kirche im NDR. Jede Woche vergeben die Radiopastoren und Redakteure ein Kreuz für Glauben, ein Herz für die Liebe oder einen Anker für das, was hoffen lässt.