Kolumne: "Training lohnt sich"
Negative Glaubenssätze zu verändern ist wie Sport: Konsequentes Üben bewirkt Fortschritte. Inga von Thomsen plädiert dafür, auch den Frieden zu trainieren.
"Du darfst anderen nicht zur Last fallen", "Jungs heulen nicht!" oder "Ich bin nicht gut genug!" - mich nerven solche Sätze aus der Kindheit und noch mehr ärgert mich, dass sie heute noch mein Denken beeinflussen wollen.
Wir können negative Glaubenssätze umprogrammieren
Die gute Nachricht ist: Wir können lernen, alte Glaubenssätze umzuschreiben. In neue umzuwandeln und die alten vergessen. Das erfordert viel Übung, vergleichbar mit Sport: Ich trainiere schon lange im Fitnessstudio und komme mit den Übungen zu meinen Bauchmuskeln seit Jahren nicht weiter. Anfang diesen Jahres begann ich Schlagzeug zu spielen, und mein Lehrer korrigierte meine Sitzhaltung. Das Treten des Bass-Pedals brachte meine Körperhaltung immer wieder in eine instabile Lage. Doch wochenlanges Üben stärkte nach und nach meine Bauchmuskeln, und ich bemerkte diesen Effekt schließlich an den Geräten im Fitnessstudio. Nach und nach konnte ich das Gewicht erhöhen und sitze inzwischen am Schlagzeug in einer besseren Haltung.
Muskeln zu trainieren lohnt sich also, egal, ob Bauchmuskeln oder - quasi - die Gehirn- Muskeln unserer Gedanken. Es tut gut, sich nicht in einer erlernten Hilflosigkeit zu verlieren und in negativen Gedankensätzen stecken zu bleiben. Sondern Neues zu erlernen und sich zu entwickeln. Egal, in welchem Alter oder in welcher Situation.
Friedens-Botschaft - Weitergabe ist wichtige Aufgabe
Jesus hat gesagt: "Ich mache alles neu." Mit seiner Art, auf Menschen zuzugehen oder die alten Schriften auszulegen hat er viele Menschen vor den Kopf gestoßen und verunsichert. Doch seine Botschaft beinhaltet Nächstenliebe und Frieden, und dies sind die Fundamente, auf die wir uns heute noch berufen.
Die Botschaft vom Frieden zu lernen, zu leben und zu weiterzugeben bleibt für uns heute eine der wichtigsten Aufgaben. Fangen wir also an, unsere Friedensmuskeln zu trainieren!
Kreuz, Herz oder Anker? So heißt die Kolumne der Kirche im NDR. Jeden Donnerstag vergeben die Radiopastoren und Redakteure ein Kreuz für Glauben, ein Herz für die Liebe oder einen Anker für das, was hoffen lässt.