Kinder gehen mit Fehlern anders um
Aus Fehlern lernt man, sagt ein Sprichwort. Erwachsene tun sich oft schwer damit, einen Fauxpas zuzugeben. Kinder hingegen gehen anders mit Konflikten um, sie haben keine Angst davor, einen Fehler zu machen.
Wenn es so wäre, müssten wir den Hunger besiegt, die Klimakrise bekämpft und den Frieden in der Welt gesichert haben. Leider sind wir bei keinem der drei Themen wirklich weitergekommen. Wenn es bei den großen Problemen nicht klappt, vielleicht hilft es dann im Kleinen, aus Fehlern zu lernen. Im Alltag denke ich manchmal: "Okay, so hat es nicht funktioniert, dann lass es mich noch einmal anders probieren."
Kinder verstehen Fehler eher als Helfer
In der Arbeit im Kindergarten lässt sich das gut beobachten: Immer und immer wieder trainieren die Kinder ihre Fertigkeiten im Aufstehen, Klettern, Schreiben lernen oder erarbeiten sich neue Lösungen im Konfliktverhalten. Kinder gehen mit Fehlern anders um. Sie verstehen Fehler eher als Helfer. Der Wille den Baum zu erklettern oder das schwierige Puzzle zu lösen ist größer, als die Furcht davor einen Fehler zu machen.
Erwachsene müssen Umgang mit Fehlern oft wieder lernen
Was Kinder ganz selbstverständlich umsetzen, weil sie im Leben etwas erreichen wollen, das lernen wir Erwachsenen erst wieder mühsam. Fehlerfreundlichkeit wird in Unternehmen immer wieder als positiver Faktor angegeben und doch halten wir Fehler für etwas Schlimmes. Vielleicht passt Anfängergeist besser? Dann könnte ich jeden Tag als neue Chance begreifen, kleine Schritte zu gehen, zum Beispiel Menschen in Not zu helfen, mehr Fahrrad zu fahren und dem Frieden eine Chance zu geben. Übrigens, wenn ich die sechs Buchstaben des Wortes Fehler neu zusammensetze, kommt das Wort Helfer dabei raus.
