"Ein Mittel gegen Kummer aller Art"
Das Buch "Kummer aller Art" von Mariana Leky handelt zwar von Leid - es macht bei aller Probleme aber auch gute Laune, und zaubert Menschen ein Lächeln ins Gesicht.
Grauer Himmel und Nieselregen: An traurigen Novembertagen hilft oft nur eine Tasse Tee und ein richtig gutes Buch. Eines von Mariana Leky zum Beispiel. "Kummer aller Art" habe ich vor Kurzem erst gelesen - und seitdem immer wieder mal verschenkt. Meistens an Menschen, die gerade traurig waren. Ihre Probleme hat das Buch zwar nicht gelöst, aber es hat ihnen ein deutliches Lächeln ins Gesicht gezaubert. Denn in ihrer Sammlung von Beiträgen aus der Zeitschrift "Psychologie heute" schreibt Mariana Leky über das, was das Leben schwer und mühselig macht. Liebeskummer, Weltschmerz und die Midlife-Crisis zum Beispiel. Zu jedem Kummer erzählt sie eine Geschichte aus ihrem eigenen Leben, aus dem ihrer Nachbarin Frau Wiese oder des Kiosk-Besitzers von nebenan.
Mariana Leky erzeugt ein Gefühl der Verbundenheit
Mariana Leky gibt in ihrem Buch keine klugen Ratschläge. Erst recht keine wie "Kopf hoch!" oder "Wird schon wieder!", denn die helfen ja nur selten. Sie schlaumeiert nicht und erfindet auch kein Happy End. Aber sie schreibt so, dass ich mitfühlen kann. Und das erzeugt ein Gefühl der Verbundenheit zwischen den Menschen in diesem Buch und mir, die ich über sie lese. Und wer im selben Boot sitzt, spürt, was es heißt, wenn es heißt: geteiltes Leid ist halbes Leid.
Lekys Geschichten wirken manchmal wie Medizin
Es ist wahr, für Kummer gibt es kein Patentrezept und schon gar keine Spontanheilung. Das habe ich als Seelsorgerin sehr schnell gelernt. Aber Geschichten wie die von Mariana Leky wirken manchmal trotzdem wie Medizin. Sie sind eine Erleichterung für das körpereigene Abwehrsystem gegen dunkle Gedanken an grauen Novembertagen.