"Drei Kreuze machen" für Vater, Sohn und Geist
Fußballer wie Mirsolav Klose tun es, Betende auch: Sie bekreuzigen sich auf Stirn, Lippen und Brust. Sie "machen drei Kreuze" für Vater, Sohn und Geist. Denn, in diesen Personen erleben Menschen Gott.
Drei Kreuze. Rembrandt arbeitet sie mit Nadel und Stichel in eine Metallplatte. Diese Radierung: ein Meisterwerk. Dunkelheit, mittendrin gleißendes Licht. Darin Henker, Gaffer, Mordopfer. Drucke dieses Bildes zeigen eine Szene, die sich vor 2.000 Jahren ereignet hat. An Karfreitag, auf Golgatha. Der römische Statthalter Pontius Pilatus lässt dort drei Kreuze errichten, erzählt die Bibel.
Es wurden aber auch andere hingeführt, zwei Übeltäter, dass sie mit ihm [Jesus] hingerichtet würden. Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn [Jesus] dort und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken. Lukas 23, 32-33
Redewendung kommt aus Gebets- und Gottesdienstpraxis
Doch auf diese Geschichte geht die Redewendung nicht zurück, heißt es. Wäre auch seltsam, schließlich drückt der Satz "Da mache ich drei Kreuze" ja Erleichterung aus. Im Sinne von: "Hey, geschafft!" Viel wahrscheinlicher ist, dass die Redewendung aus der Gebets- und Gottesdienstpraxis kommt. Wenn in Messfeiern aus dem Evangelium gelesen wird, bekreuzigen sich die Hörenden drei Mal. Auf Stirn, Lippen und Brust.
Fußballer bekreuzigen Stirn, Brust und Schultern
Ähnliches lässt sich beim Fußball beobachten. Mancher Spieler schlägt nämlich nach einem Tor ein Kreuz über Stirn, Brust und Schultern. Der frühere Nationalspieler Miroslav Klose hat das häufig getan. Aus Freude und Dankbarkeit …
Drei Kreuze für die himmlische Dreifaltigkeit
Manche meinen, das Bekreuzigen wäre rein katholisch. Doch Martin Luther hat diese sinnliche Geste ebenfalls gepflegt und weiter empfohlen. Nachzulesen in seinem Abend- und Morgensegen. Da heißt es:
Des Morgens, wenn du aufstehst, kannst du dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen: Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen. Evangelisches Gesangbuch 815
Vater, Sohn, Geist. Die himmlische Dreifaltigkeit. In diesen Personen erleben Menschen Gott. Deshalb drei Kreuze.