Die Sicht auf die Welt von unten
"Wenn man der Länge nach in der Stube liegt, kriegt die Welt ein ganz anderes Gesicht". Sabine Gautier mag diesen Satz von Erich Kästner aus dem Kinderroman "Emil und die Detektive".
Er ist ein toller Aufruf für alle, die es lieben, sich einfach mal auf die Couch zu legen und für die es eine der seltenen Chancen ist, die nächsten drei Folgen der derzeitigen Lieblingsserie anschauen, den schon länger angesammelten Stapel neuer Bücher zu lesen oder auch einfach den Raum aus dieser Perspektive auf sich wirken zu lassen.
Perspektivwechsel auf die Welt mit Erich Kästner
Und der Aufruf von Erich Kästner ist ein toller Hinweis für alle, die nicht so gut zur Ruhe kommen können und es sich vielleicht einfach mal gönnen sollten, herunterzufahren; sich und die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Manchmal kann das gut tun - diese Rekreation.
Erich Kästner setzt seinem Aufruf humorvoll sogar noch eins drauf. Er schreibt: "Man sieht Stuhlbeine, Hausschuhe, Teppichblumen, Staubflocken, Tischbeine; und sogar den linken Hausschuh findet man unterm Sofa wieder."
Körper und Geist die Möglichkeit zur Neuschöpfung geben
Ja, das scheint eine der Erfahrungen sein, die viele Menschen machen: Mit ein bisschen Abstand vom Alltäglichen bekommen Dinge eine andere Bedeutung, löst sich die ein oder andere festgefahrene Idee und man sieht Dinge, die sonst nicht sichtbar gewesen wären. Und eine weitere Idee spielt hier mit rein: Wenn ich mir selbst etwas Gutes tue, wenn ich Körper und Geist die Möglichkeit zur Neuschöpfung gebe, wird es mir mein Körper sicher danken.
Oder, wie es die Mystikerin und Heilige Theresa von Avila treffend formuliert: "Man soll dem Leib etwas Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen."