Karsamstag - Der Weg aus dem Feuer
"Kar"- das alte Wort für Klage, Trauer, Kummer. Diese Silbe trägt auch der Samstag zwischen Karfreitag und Ostern im Namen. Der Karsamstag bildet die Mitte der "heiligen drei Tage", zwischen Kreuzestod, Grablegung und Auferstehung.
Es ist die Zeit der Grabesruhe. Wichtige Stunden. Großes geschieht. Heilvolles. Christus steigt hinab in das Reich des Todes, so erzählt es das Apostolische Glaubensbekenntnis. Wichtige Stunden für alle, die verlorengegangen sind: "... gekreuzigt, gestorben und begraben. Hinabgestiegen in das Reich des Todes."
Karsamstag - Weg aus dem Flammenmeer
Das Reich des Todes - ein furchtbarer Ort im Mittelpunkt der Erde. So zeigt es ein Bild im Albani-Psalter, eine mittelalterliche Handschrift aus England. Im Zentrum liegt ein Flammenmeer, darin badet der Teufel. Schwefelschwaden schlagen aus seinen Nüstern. Um ihn herum die verlorenen Seelen. Sie stehen knietief in der Lava und recken ihre Arme in die Höhe. Von dort steigen Christus und mehrere Engel hinab. Gemeinsam reißen sie einen nach dem anderen aus dem Feuer. Dies geschieht am Karsamstag, sagt die kirchliche Tradition. Sie bezieht sich dabei auf einen Vers im 1. Petrusbrief …
Christus ist auch hingegangen und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis, die einst ungehorsam waren, als Gott in Geduld ausharrte zur Zeit Noahs. 1. Petrus 3,19-20 i.A.
Christus gibt niemanden verloren
Das Ostergeschehen und die "heiligen drei Tage", Christus gibt niemanden verloren. Auch jene nicht, die lange vor ihm gelebt haben, so der Glaube der Alten. Der Karsamstag spielt dabei eine wichtige Rolle. Und den Ostersonnabend gibt es übrigens auch: So heißt der Samstag, der auf den Ostersonntag folgt.
