"Biathlon ist ein bisschen wie das Leben"
Der Januar ist naturgemäß sportlich. Die guten Vorsätze von Silvester treiben ins Fitnessstudio und bei schönem Wetter werden die Joggingschuhe geschnürt und ein, zwei Runden um die Alster gedreht.
Auch gemütlich auf dem Sofa kann ich das Sportprogramm verfolgen: Skispringen, Biathlon, Ski-Alpin. Bilder vor schneebedeckten Bergen und in schwindelerregenden Höhen. Allein beim Zugucken spüre ich ein Kribbeln und atme die kalte, klare Luft. Eine willkommene Abwechslung zum Nachrichtenprogramm. Sportlicher Wettbewerb statt sich anzufeinden und aufzurüsten.
Biathlon wechselt zwischen Ausdauer und Präzision
Wintersport fasziniert mich. Es hat etwas Meditatives, den präzisen Bewegungen und dem freien Flug der Skispringer zuzusehen bis sie scheinbar mühelos und federleicht auf dem Hang landen. Aber am meisten fesselt mich Biathlon. Dieser Wechsel zwischen Ausdauer und Präzision. Sich zügig den Berg hochkämpfen, die Skier in V-Form abgespreizt und auf den Stöcken abgestützt. Zur Abfahrt Gewicht nach vorne, Stöcke nach hinten und Fahrt aufnehmen. Dann am Schießstand von jetzt auf gleich runterschalten und nahezu regungslos das Ziel in den Blick nehmen. Den hohen Puls kontrollieren und eine Technik finden, zur Ruhe zu kommen.
"Das Hin- und Her im Leben sportlich nehmen"
Biathlon ist ein bisschen wie das Leben, finde ich. Inmitten von Stress und Anspannung einen klaren Kopf bewahren. Manchmal Gas geben und zügig erledigen, was ansteht, und dann wieder zum richtigen Zeitpunkt runterkommen, überlegt handeln und ganz im Moment sein. "Bewahre die Ruhe, denn Gelassenheit bewahrt vor Fehlern." "Im Stillhalten und Vertrauen liegt deine Kraft." Das sind keine Trainersprüche, sondern biblische Weisheit und Prophetenwort. Das Hin- und Her im Leben sportlich nehmen und in allem die Ruhe bewahren. Irgendwie auch ein sportlicher Vorsatz. Und das ganz ohne Strafrunden.