In einem Kinderhospiz liegen zwei Teddys auf einem Bett. © picture alliance Foto: Christoph Schmidt

Aktionstag der Kinderhospizarbeit

Stand: 10.02.2023 07:30 Uhr

Der Aktionstag am 10. Februar hat das Ziel, die Inhalte und Angebote der Kinderhospizarbeit bekannter zu machen. Außerdem will er für Themen wie Sterben, Tod und Trauer sensibilisieren.

von Pastorin Linda Pinnecke

Wir sind ungefähr 20 Menschen im Friedwald. Über den Dünen der Ostseebucht höre ich das Meer rauschen. Die Bestatterin trägt eine kleine Urne. Wir folgen ihr schweigend zu einer Lichtung. Ein kleines Loch am Fuß einer hohen Kiefer. Wir sind da. Ich bete: "Gott, wir sind so traurig. Wir können nicht verstehen, dass er nur so kurz bei uns bleiben durfte. Wir können nicht verstehen, warum wir uns trennen müssen. Warum kann unsere Liebe das nicht verhindern?"

Jeder hat etwas Kleines mitgebracht. Zum Hierlassen. Der Opa des verstorbenen Kindes legt eine kleine Holzeisenbahn vor das ausgehobene Grab. Mir schnürt sich die Kehle zu. Der Kloß in meinem Hals verschlägt mir die Sprache. Wenn Kinder sterben, gibt es keine Worte. Wir bleiben sprachlos. Zu groß scheint der Schmerz zu sein. Und dann reden wir zu wenig darüber. Viel zu wenig. Vielleicht weil uns die Worte fehlen.

Heute am Aktionstag der Kinderhospizarbeit möchte ich daran erinnern, wie wichtig es ist, darüber zu sprechen. Nicht zu schweigen. Auch wenn jedes Wort falsch erscheint. Und ich möchte allen danken, die sich engagieren: in den Hospizen, in den Krankenhäusern, in den Vereinen, die sich um die Kinder, die Eltern, die Geschwister und Großeltern kümmern.

Dieses Thema im Programm:

Kirche im NDR | 10.02.2023 | 18:12 Uhr

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