Sendedatum: 28.03.2018 23:20 Uhr

Die deutsche Medienlandschaft in Zahlen

Welche Medien werden von den Menschen wie viel genutzt? Wie entwickeln sich die Auflagen und Umsätze der Zeitungen? Und wie teuer sind ARD und ZDF im Vergleich mit anderen europäischen Ländern? Ein Überblick in Infografiken und vielen Links zu ausführlichen Statistiken als Grundlage für medienpolitische Debatten.

Das Fernsehen ist seit Jahrzehnten in der breiten Bevölkerung das Massenmedium Nr. 1. Laut der von ARD und ZDF alle fünf Jahre durchgeführten Studie Massenkommunikation sahen die Menschen in Deutschland 2015 durchschnittlich 208 Minuten pro Tag fern, gefolgt vom Radio mit 173 Minuten Nutzungsdauer. Deutlich nach vorn geschoben hat sich das Internet mit 107 Minuten, wobei dort aber nur 26 Minuten auf die speziell mediale Nutzung entfallen. Der Großteil sind andere Nutzungsarten wie E-Mail oder Online-Shopping. Bei den 14- bis 29-Jährigen liegt das Internet hingegen mit einer täglichen Nutzung von 187 Minuten vor den klassischen Medien.

Die Studie wird auch in der von der ARD Werbung herausgegebenen Fachzeitschrift Media Perspektiven veröffentlicht, in der auch jährlich die Basisdaten mit einem Überblick über die Nutzung unterschiedlicher Medien und die ARD/ZDF-Onlinestudie sowie zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze zu medienpolitischen Themen erscheinen. Ähnliche Fragestellungen wie die Studie Massenkommunikation, orientiert am Wissensbedarf der Werbewirtschaft, erfassen die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) und die Arbeitgemeinschaft Media-Analyse.

Zeitungen

Über die Entwicklung der Auflagen und Umsätze der deutschen Tages-, Wochen-, Sonntags- und Kaufzeitungen informiert der Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV) in jährlichen Statistiken.

 

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk

Weitere Informationen

ARD, ZDF und Deutschlandradio haben in den letzten Jahren auf ihren Websites eigene "Transparenz-Bereiche" eingerichtet. Hier gibt es unter anderem Informationen und Statistiken zum Rundfunkbeitrag und zu deren Verteilung auf die einzelnen Sender (Beispiel ARD) , zu den Programmkosten (Beispiel ZDF) oder zur Zahl und Verdienst der Mitarbeiter bei den Rundfunkanstalten.

Kommissionsberichte

Über die Höhe des Rundfunkbeitrags entscheiden nicht die Rundfunkanstalten selbst, sondern die Bundesländer auf Vorschlag der staatlichen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF). Die KEF legt alle zwei Jahre einen Bericht vor, in dem sich viele Einzelheiten zu Einnahmen und Ausgaben der öffentlich-rechtlichen Sender finden.

Auch die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) stellt im Netz Informationen über die Mediennutzung zur Verfügung und beobachtet, welche Medienunternehmen wie viele Nutzer erreichen. Das Augenmerk der KEK gilt dabei der Sicherung von Meinungsvielfalt im Fernsehprogramm.

Marktanteile der einzelnen Medien

Die Einschaltquoten und Marktanteile im Fernsehmarkt misst in Deutschland in erster Linie die AGF Videoforschung, in der sich die Fernsehanbieter zusammengeschlossen haben. Beim Hörfunk ist die die halbjährlich durchgeführte Befragung der Arbeitsgemeinschaft Media Analyse die wichtigste Währung. Die Auflagenzahlen der Print-Medien werden von der IVW erfasst.

Im Online-Markt, wo private und öffentlich-rechtliche, klassische Print- mit traditionellen Rundfunkunternehmen in Wettbewerb treten, fehlt eine vergleichbare gemeinsame Plattform. Die Reichweiten der werbefinanzierten Online-Medien werden von der IVW und der AG Online-Forschung erfasst, ARD und ZDF beteiligen sich daran nicht. Die ARD veröffentlicht jedoch selbst Online-Nutzungszahlen ihrer Gemeinschaftsangebote wie z. B. sportschau.de und tagesschau.de. Diese werden mit dem gleichen technischen Verfahren wie die IVW-Auswertung erhoben. Das ZDF nutzt diese Methode auch, gibt aber nur unregelmäßig Nutzungszahlen bekannt.

Überblicksstudien

Mit diesem Spannungsfeld beschäftigt sich auch eine Studie über
"Die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der heutigen Medienlandschaft", die die Wirtschaftsberatung McKinsey vornehmlich aus anderen Quellen zusammenstellte und auf dem Verlegerkongress 2017 präsentierte.

Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Ergebnisse der internationalen Digital News Survey 2017 des Reuters Institute, die sich vor allem mit Online-Nachrichtennutzung und der Rolle von Social Media beschäftigt. Für Deutschland hat das Hans-Bredow-Institut die Teilstudie durchgeführt.

Weitere Informationen
NDR Gebäude mit Lupe und Diagrammen (Montage) © NDR, fotolia.com Foto: Marcus Krüger, Dreaming Andy

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Dieses Thema im Programm:

ZAPP | 28.03.2018 | 23:20 Uhr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

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