ZAPP
Mittwoch, 16. Oktober 2024, 23:45 bis
00:15 Uhr
Nah an den Menschen berichten, Vertrauen wiederherstellen - das wollte die freie Journalistin Johanna Weinhold im sächsischen Pretzschendorf - und scheiterte. Misstrauen und ein missglückter Tweet sorgen dafür, dass Weinhold mit ihrer Familie nach nur einem halben Jahr zurück nach Leipzig zieht. Ihr Fall ist zwar individuell, macht aber dennoch ein Problem deutlich: Das Vertrauen in klassische Medien schwindet, vor allem in ländlichen Regionen im Osten Deutschlands. Die ZAPP-Reporter:innen Jelena Morgenstern und Raja Khadour sind selbst nach Sachsen gefahren und der Frage nachgegangen, wie Journalist:innen mit dem wachsenden Misstrauen und der scheinbaren Entfremdung umgehen.
Ebenfalls über den Vertrauensverlust in etablierte Medien hat ZAPP-Moderatorin Kathrin Drehkopf mit der Verfassungsrichterin und Bestsellerautorin Juli Zeh gesprochen. Zeh ist selbst vor mehr als 15 Jahren ins Brandenburger Havelland gezogen und berichtet davon, wie sie eine Distanz zwischen meist städtischen Medien und ländlicher Bevölkerung erlebt. Welche Gefahren birgt die Flucht in alternative Medienkanäle? Und wie kann man es schaffen, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen?
Weiteres Thema der Sendung: Österreichs Mediensystem am Scheideweg. Die rechtspopulistische FPÖ hat die Wahl in Österreich gewonnen, noch findet sich für eine Regierungsmehrheit aber kein Koalitionspartner. ZAPP-Autorin Alexandra Bauer beleuchtet vor allem ihren Umgang mit klassischen Medien: Die FPÖ will den öffentlich-rechtlichen ORF beschneiden, gibt sich Journalist:innen gegenüber häufig schmallippig. "Alternative Medien" scheinen hingegen hofiert zu werden. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Österreich hat die ZAPP-Autorin ihre ganz eigenen Erfahrungen mit der Partei gemacht.
Beiträge der Sendung:
- Redaktionsleiter/in
- Jochen Becker
- Redaktion
- Inga Mathwig
- Katharina Schiele
- Moderation
- Kathrin Drehkopf
- Produktionsleiter/in
- Oliver Gebhard
- Redaktion
- Lange, Andreas