Ausländerkriminalität: Medien und Polizei verzerren das Bild
"Betrunkene Syrer randalieren", "Pakistaner verhaftet", "Mauretanier schmeißt Steine". In der Berichterstattung über Kriminalität werden ausländische Nationalitäten deutlich öfter genannt als deutsche. Das ist das Ergebnis einer jahrelangen Auswertung eines großen Datensatzes von Polizeipressemitteilungen durch Journalistinnen und Journalisten von NDR und BR. Ein Ergebnis dieser Recherche: Es ergibt sich ein verzerrtes Bild. Denn laut polizeilicher Kriminalstatistik zeigt sich, rund zwei Drittel aller Tatverdächtigen sind Deutsche. Viele Medien übernehmen die Nennung der ausländischen Nationalität aus den Polizeimeldungen. Dabei sollten sie laut Pressekodex eigentlich nur unter bestimmten Voraussetzungen über die Herkunft berichten. Svea Eckert und Lea Eichhorn fragen danach, ob so Vorurteile geschürt werden, sprechen mit Chefredakteuren und dem Presserat.