Wie geht das? Aluminium - Der Norden und das Leichtmetall

Freitag, 12. Januar 2024, 15:30 bis 16:00 Uhr

Handygehäuse, Getränkedose, Joghurtdeckel oder Autokarosserie: Täglich haben die Menschen Kontakt mit Aluminium. Das Metall ist besonders leicht, rostet nicht und kann hart sein wie Stahl. Norddeutschland spielt bei der Herstellung eine wichtige Rolle. Aber Aluminium wird nicht immer nur positiv gesehen.

Ein Element der Erde

Lagerhalle mit Aluminiumhydroxid bei der AOS in Stade. Aus dem weißen Pulver wird später Aluminium hergestellt. © NDR/FILMBLICK Hannover
Die Lagerhalle bei der AOS in Stade. Aus dem weißen Pulver wird später Aluminium hergestellt.

Aluminium ist das dritthäufigste Element in der Erdkruste. Täglich nehmen es die Menschen, wenn auch in sehr geringen Mengen, mit Nahrung und Trinkwasser auf. So, wie das Element ursprünglich in der Natur vorkommt, hat es mit dem allgemein bekannten, glänzenden Metall aber wenig gemeinsam.

Werk an der Elbe ist Hamburgs größter Stromverbraucher

Im niedersächsischen Stade steht Deutschlands einziges Werk, das aus tropischer Erde, Bauxid genannt, Aluminiumoxid gewinnt. Aus diesem feinen weißen Pulver wird später das metallische Aluminium hergestellt. Per Schiff gelangt das Pulver über die Elbe nach Hamburg. Hier steht eine von nur vier Aluminiumhütten in Deutschland. In 270 sogenannten Elektrolyse-Öfen wird starker Strom durch das Pulver geleitet. Die Aluminiumhütte an der Elbe ist Hamburgs größter Stromverbraucher und benötigt so viel Strom wie eine Stadt in der Größe von Lübeck. Am Ende des Produktionsprozesses entsteht Aluminium, aus dem dann Getränkedosen, Kfz-Kennzeichen oder Karosserieteile gestanzt werden können.

Energie- und ressourcenintensiv, aber recycelbar

950°C heißes flüssiges Aluminium wird in einem Stahltiegel mit 5,5 Tonnen Fassungsvermögen gesaugt. © NDR/FILMBLICK Hannover
950 Grad Celsius heißes flüssiges Aluminium wird in einen 5,5 Tonnen großen Stahltiegel gesaugt.

Die Herstellung von Aluminium ist sehr energie- und ressourcenintensiv. Doch ist das Metall einmal hergestellt, lässt es sich immer wieder recyceln. In Deutschland werden jährlich etwa 1,3 Millionen Tonnen Aluminium produziert. Fast 60 Prozent dieser Menge sind aus recyceltem Aluminium. So kann es sein, dass man Limonade aus einer Dose trinkt, die aus 50 Jahre altem Aluminium besteht.

Beim täglichen Umgang mit Aluminium ist manchmal auch Vorsicht geboten. So sollten zum Beispiel salzige oder saure Lebensmittel nicht in Aluminiumfolie verpackt werden. Die Säure löst das Aluminium und man könnte das Metall mit der Speise aufnehmen.

Diese Folge aus der Reihe "Wie geht das? erzählt, wie im Norden aus tropischer Erde das Metall für eine Getränkedose entsteht.

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Leitung der Sendung
Thorsten Hapke
Redaktionsleiter/in
Susanne Wachhaus
Redaktion
Thomas Fischer
Produktionsleiter/in
Frederik Keunecke
Autor/in
Damian Schipporeit

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