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Es ist die Reise seines Lebens, "seine letzte Chance", meint Dieter Offermann. Der 60-Jährige fliegt nach Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, um sein Bein zu retten. Seit sieben Jahren kämpfen er und sein Körper gegen Bakterien, die nach einer Knie-OP in die Wunde eingedrungen sind. Kein Antibiotikum hilft, auch nicht die vier weiteren Knieoperationen.
Wundermittel - Phagen?
Die Ärzte raten dringend zur Amputation, allerdings ohne Garantie, dass die Wunde danach wirklich heilt. Zu undurchschaubar sei die Lage mit den Bakterien. Für Dieter Offermann bricht eine Welt zusammen. Er ist sehr aktiv, arbeitet, hat eine große Familie, viele Freunde, Hunde, ein erfülltes Leben. Dieter Offermann recherchiert. Ein Kollege erzählt ihm von der Phagentherapie in Georgien. Die Phagen: ein Wundermittel?
Phagenforschung gibt es schon seit den 1920er-Jahren. Vor der Entdeckung von Antibiotika sah es so aus, als ob diese Viren das Wundermittel gegen bakterielle Entzündungen sein könnten. Doch sie verloren an Bedeutung. Nur in den ehemaligen Sowjetstaaten wurden sie weiter verwendet.
Phagen sollen wissenschaftlich erforscht werden
Gegenwärtig gehören Phagen zur großen Hoffnung der modernen Medizin, um der wachsenden Resistenz gegen Antibiotika etwas entgegenzusetzen. Auf internationalen Gesundheitsgipfeln wird gefordert, Phagentherapien wissenschaftlich zu erforschen. Europäische Forschungsprojekte bemühen sich, dass Phagen in ganz Europa als Arzneimittel zugelassen werden. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg. Dieter Offermanns Weg führt erst einmal weit in den Osten nach Georgien.
- Autor/in
- Heike Bittner
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