Weltbilder
Dienstag, 26. September 2023, 23:30 bis
00:00 Uhr
Samstag, 30. September 2023, 12:45 bis
13:15 Uhr
Pakistan: der Pink-Bus für Frauen
Sie hatte immer Angst. Jeden Morgen an der Bushaltestelle auf dem Weg zur Arbeit fürchtete sich Alishba Dar vor der Busfahrt. Denn für viele Frauen in Karatschi, der größten pakistanischen Stadt, bedeutet das, sie müssen mit sexueller Belästigung rechnen. Damit ist nun Schluss, nicht nur für Alishba. Jetzt gibt es die "pinken Busse", und in die dürfen nur Frauen einsteigen. Der einzige Mann sitzt nur am Steuer. Und schon reißen sich die männlichen Fahrer um die Fahrten mit den 30 pinken Bussen. Warum? Weil die weiblichen Fahrgäste höflicher sind.
Schweden: brutale Banden. Die Täter werden immer jünger
Die Bandenkriminalität in Schweden greift weiter um sich. Immer mehr vor allem junge Menschen werden Opfer von Gewalt durch die Kriege der Drogengangs am Rande der Großstädte. Im vergangenen Jahr wurden 388 Gewalttaten offiziell erfasst, 61 Menschen kamen zu Tode. Und die Täter werden immer jünger, seit der sogenannte Strafrabatt für 18- bis 20-Jährige abgeschafft wurde. Die Banden, die ihr Geld mit Drogen verdienen, rekrutieren seitdem immer jüngere Täter, weil die noch über das Jugendstrafrecht verurteilt werden. Geir Stakset aus dem Stockholmer Vorort Farsta weiß, wohin das führt: "Seit den jüngsten Schießereien gibt es viele, die ihre Kinder abends nicht rauslassen", sagt der Fußballtrainer. Seinen jugendlichen Spielern will er sportliche Werte vermitteln. Und er will ihnen einen geschützten Raum bieten, wo sie ohne Angst trainieren können. Dafür verlangt er, dass seine Spieler sich von Drogen und den Banden fernhalten. Wenn das nicht klappt, sind sie raus aus seinem Team. Bei der Bandenkriminalität belegt Schweden inzwischen einen der vordersten Plätze in Europa, ähnlich schlimm ist es nur noch in Albanien, Serbien und Kroatien. Ein Bericht über die Hintergründe.
China: die unfreiwillige Ein-Kind-Nation
Li Lan bezeichnet sich selbst als "Enten-Mutter". Unter Wasser paddelt sie wie wild, aber oberflächlich sieht man nur den ruhigen Körper. "Enten-Mütter" gibt es viele in Chinas Großstädten. Sie tun alles, damit ihr Kind eine gute Zukunft hat: Englischkurse schon für Kleinkinder, Ferien-Lernprogramme, neuerdings sind Kurse für künstliche Intelligenz hoch im Kurs. Li Lans zehnjähriger Sohn lernt schon seit fünf Jahren zu Hause Englisch, in chinesischer Geschichte bekommt er extra Lernstunden, jeden Tag macht seine Mutter mit ihm Mathematik-Hausaufgaben. Ihr Sohn ist Einzelkind, für ein Geschwisterchen, so meint die Mutter Li Lan, hätte sie keine Kraft. Ein typisches Phänomen und ein Grund für Chinas sinkende Geburtenrate. Die "Weltbilder" porträtieren Menschen in den großen Städten mit ihren Gründen, nur ein oder kein Kind zu wollen, und zeigen, wie in den 1980er-Jahren das Land mit seiner berüchtigten "Ein-Kind-Politik" gegen Überbevölkerung vorgegangen ist.
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