Unterwegs mit Fotoapparat und Lakritz
Von Bielefeld in Tschechiens Hauptstadt Prag: Während seiner beruflichen Laufbahn hat Jürgen Osterhage nicht gerade den direkten Weg genommen. Nach seinem Volontariat in Bielefeld zog es ihn zunächst zum Studium nach München. Die nächste Station war 1986 Berlin als Politik-Redakteur bei der "Welt am Sonntag" und 1988 als Redenschreiber des damaligen Arbeitsministers Norbert Blüm. Nach einem Abstecher als Auslandsreisekorrespondent bei SAT1 ging er 1992 zum Mitteldeutschen Rundfunk und leitete ab 1999 das ARD-Studio in Neu Delhi. Nach einem erneuten Zwischenstopp in Berlin im Hauptstadtstudio, zog es ihn zurück nach Neu Delhi. Seit März 2015 leitet er das Studio in Prag und berichtet von dort über die großen und kleinen Geschichten aus Tschechien und der Slowakei.
Was hat Sie bis jetzt in Ihrer Korrespondenten-Wahlheimat am meisten beeindruckt?
Jürgen Osterhage: Mich beeindruckt an Prag, dass es wirklich eine goldene Stadt ist.
Was hat Sie am meisten schockiert?
Osterhage: Kein Schock, aber aufpassen muss ich bei den Segway-Fahrern (Anmerk. d. Red.: Segways sind Elektro-Roller mit zwei parallel laufenden Rädern) auf den engen Bürgersteigen in der tschechischen Hauptstadt.
Welche Geschichte wollen Sie unbedingt in Ihrer Zeit als Korrespondent erzählen?
Osterhage: Die Geschichte der Jahrhunderte alten Siedler-Kultur der Karpatendeutschen.
Was ist die größte Herausforderung für die Zusammenarbeit mit den Redaktionen in Deutschland?
Osterhage: Die Nähe zu Deutschland und eine zum Teil ähnliche Kultur.
Was haben Sie bei jeder Drehreise dabei?
Osterhage: Einen Fotoapparat und Lakritz.
Was war bisher die größte Panne, die Ihnen widerfahren ist?
Osterhage: Ein Blackout während einer Live-Schalte.
Mussten Sie aus Höflichkeit bei einer Drehreise schon mal Merkwürdiges essen oder trinken?
Osterhage: Schafshirn im Norden Pakistans.
Was ist Ihr Lieblingsplatz in Prag?
Osterhage: Eine Bank vor dem Kloster Strahov mit Blick auf Burg und Altstadt von Prag.
Wie sieht für Sie ein perfekter Sonntag aus?
Osterhage: Fahrradtour mit meiner Familie und anschließender Sauna-Gang.
Was vermissen Sie am meisten aus Ihrer Heimat?
Osterhage: Kasseler mit Sauerkraut.