Weltbilder

Dienstag, 18. März 2025, 23:30 bis 00:00 Uhr
Samstag, 22. März 2025, 12:45 bis 13:15 Uhr

Alarmbereitschaft: Europas Norden rüstet auf

Autorin: Julia Wäschenbach

Finnland und Litauen rüsten sich für den Ernstfall: Der Krieg in der Ukraine hat die gesamte Ostseeregion in Alarmbereitschaft versetzt. In Finnland bereitet das Militär nicht nur Soldaten, sondern auch Zivilisten auf den Ernstfall vor. Darunter viele Frauen, die den Umgang mit Waffen erlernen. In Litauen wird der Verteidigungskampf aus der Luft geübt: Zivilisten lernen, Drohnen gezielt einzusetzen. Die NATO verstärkt ihre Präsenz, während die Länder an der Grenze zu Russland aufrüsten mit neuen Sicherheitsmaßnahmen, Panzersperren und Überwachungstechnologie. Doch die Bedrohung kommt nicht nur zu Land und aus der Luft, sondern auch aus der Tiefe: In der Ostsee häufen sich Sabotageakte auf kritische Infrastruktur. Gaspipelines, Strom- und Datenkabel werden zur Zielscheibe. Ein besonders heikler Fall: Am ersten Weihnachtstag fällt plötzlich eine Stromleitung zwischen Finnland und Estland aus. Der Verdacht fällt auf das Schiff "Eagle S", das zur russischen Schattenflotte gehören soll. Finnland reagiert schnell und setzt das Schiff fest. Ein Novum in der Region. Die Küstenwache überwacht mittlerweile täglich Dutzende Schiffe, die russisches Öl transportieren und EU-Sanktionen umgehen. Doch trotz verstärkter Kontrollen bleiben die Schattenschiffe eine wachsende Bedrohung für den Ostseeraum. ARDKorrespondentin Julia Wäschenbach ist der Frage nachgegangen, wie sicher ist Europas Norden?

Kolumbien: das Plastikproblem ist riesig. Aber ein Dorf hatte eine geniale Idee

Autorin: Marie-Kristin Boese

Kolumbiens Pazifikküste, früher ein wunderschönes Naturparadies, das heutzutage im Plastikmüll unterzugehen droht. Tonnenweise spült die Strömung Flaschen, Tüten und Verpackungen an die Strände der Bahía Málaga. Auffällig: Die Etiketten stammen aus der ganzen Welt, aus den USA, China, Ecuador. Tourismus und Fischerei, die Lebensgrundlage der Menschen hier, sind wegen des Mülls aus aller Welt in Gefahr. Doch eine kleine Gemeinde kämpft gegen die Flut an Plastik. Das Projekt Plastico Precioso (Wertvolles Plastik) versucht, den Müll sinnvoll zu recyceln. Diego Patiño und sein Team sammeln das Plastik ein, sortieren es und recyceln es direkt vor Ort. Der Plastikmüll wird geschreddert, geschmolzen und zu Stühlen und Schulpulten verarbeitet, die den feuchten Klimabedingungen besser standhalten als Holz. Doch das Problem bleibt riesig: Es gibt vor Ort keine Müllabfuhr, keine offizielle Entsorgung, viele Familien verbrennen den Müll, was Umwelt und Gesundheit gefährdet. Die Aktivist*innen fordern dringend ein Umdenken: Die Industrie müsse Verantwortung übernehmen, die Plastikproduktion drastisch reduzieren und Recycling effektiver gestalten. Kann ein kleines Dorf die Welt inspirieren, nachhaltiger mit Plastik umzugehen? ARD-Korrespondentin Marie-Kristin Boese hat spannende Antworten aus Kolumbien mitgebracht.

Lettland: Waffenkunde als Schulfach

Autorin: Julia Wäschenbach

Die Aufrüstung beginnt in Lettland schon im Klassenzimmer. Seit diesem Schuljahr haben alle Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klassen verpflichtend Verteidigungsunterricht. Dabei lernen sie den Umgang mit Schusswaffen oder wie man sich im Gelände nur mit einem Kompass orientiert. Wie ernst Lettland die russische Bedrohung nimmt, zeigt sich auch daran, dass das Land eine eigene Produktion gepanzerter Fahrzeuge gestartet hat. Außerdem wird Russisch aus den Schulen verbannt und es werden Sprachtests von russischen Staatsbürgern gefordert. Das sorgt für Spannungen, zum Beispiel in der Stadt Daugavpils, wo die meisten Menschen Russisch sprechen.

Südkorea: Abkehr von den Männern

Autor: Ulrich Mendgen

Nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten macht weltweit ein Trend von sich reden, der eigentlich aus Südkorea stammt. Frauen wenden sich von der Männerwelt ab, um damit ein Zeichen gegen Hass und Diskriminierung zu setzen. In Südkorea ist so die 4BBewegung entstanden. Sie steht für viermal "nein": kein Dating mit Männern, kein Sex, keine Ehe und auch keine Kinder. Kritiker werfen den radikalen Feministinnen vor, die Polarisierung auf die Spitze zu treiben. Für die Anhängerinnen der Bewegung ist es dagegen die einzige Perspektive, die sie für sich sehen, um sich gegen die Unterdrückung der Frau in dem Land zu wehren.

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