Auto Ikonen
Samstag, 28. September 2024, 12:00 bis
12:45 Uhr
Der Trabant, das Volksauto in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), damals im Osten gehätschelt, im Westen verspottet und heutzutage von vielen Menschen grenzenlos geliebt. In dieser Reportage kommen Menschen zu Wort, die auf den Trabi schwören. Ihre Begeisterung hat dafür gesorgt, dass das Volksauto des Ostens heute mehr denn je eine deutsche Ikone ist.
Wie gelingt es einem Auto, das überwiegend aus geformter Presspappe besteht und auf das man bestenfalls zwölf Jahre ab Bestellung warten musste, den Menschen dennoch ans Herz zu wachsen? Dabei gab es nie ausreichend Ersatzteile, jedenfalls nicht solche, die man gerade brauchte.
Sinnbild für die damalige Wirtschaft
Sammler*innen, Trabi-Restaurator*innen und Arbeitende, die bei der Produktion im Zwickauer Werk Sachsenring am Band standen, beschreiben in der Reportage, was hinter dieser ambivalenten Trabi-Begeisterung steckt und bis heute bemerkenswerte Blüten treibt. Mit dabei sind auch Entwickler, die den Trabi damals besser machen wollten, aber nie durften. Oder Trabi-Enthusiasten, die die "Rennpappe" zu DDR-Zeiten über die Rennstrecke jagten. Und solche, die das heute noch tun.
Der Trabant war Sinnbild für die damalige Wirtschaft und Borniertheit: Das Auto war und ist primitiv gebaut, technisch und konzeptionell veraltet, oft unausgereift, von der Staatsmacht vernachlässigt und am Ende auch noch unsagbar teuer. Kurzum: ein Sinnbild für die stagnierende Wirtschaft und Borniertheit der politischen Führung. Und von den Besitzer*innen gleichermaßen gehasst und geliebt, dringend gebraucht für Alltag und Urlaub.
- Autor/in
- Thorsten Link
- Redaktion
- Hanspeter Michel
- Marc Brasse