Tatort: Die Ermittler des Nordens
Axel Milberg liebt ihn, weil er die Geschichte des Landes erzählt, Wotan Wilke Möhring hat seinen ersten als Kind heimlich bei einer Tante gesehen und danach verstanden, warum er ihn zu Hause nicht sehen darf: Nach dem Film hatte er mehrere Nächte Albträume. Die Rede ist vom Tatort. Am 29. November 1970 feierte NDR Kommissar Trimmel als ersten Ermittler der ARD-Reihe Premiere auf den Bildschirm. Zunächst sollte der Tatort einmal pro Monat laufen, acht der ARD-Anstalten beteiligten sich an der Reihe.
Langzeitermittler und Eintagsfliegen
Auch der NDR erschuf etliche Kommissar-Figuren. Einige Ermittler wie das Duo Stoever und Brockmöller blieben lange, lösten in Hamburg 41 Fälle und etablierten irgendwann sogar eigene Rituale wie Gesangseinlagen nach erfolgreich gelösten Fällen. Andere wie Kommissar Beck in Lübeck, Kollege Ronke in Stade, Kommissar Schnoor und einige andere quittierten ihren Dienst schon nach nur einem Fall. Auch Diether Krebs legte seinen Job als Tatort-Kommissar Nagel nach nur einem Einsatz 1979 in Braunschweig nieder.
Keine Anrufe zur Tatort-Zeit
Inzwischen läuft nicht nur jeden Sonntag ein "frischer" Tatort, sondern fast täglich in einer der Sendeanstalten eine Wiederholung - der Tatort ist auch längst zum Hype geworden. Nicht selten verfolgen mehr als zehn Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer den Krimi zu Hause oder beim "Public Viewing" in der Kneipe. Anrufe sonntags zwischen 20.15 Uhr und 21.45 Uhr gelten bei Fans längst als "No-Go", niemand will auch nur ein wichtiges Detail verpassen. Schließlich ist es wichtig, am Montag mitreden zu können, wenn alle darüber diskutieren, wie souverän Axel Milberg als Klaus Borowski oder Wotan Wilke Möhring als Thorsten Falke ihren Fall am Vorabend gelöst haben.