Zeitreise: Nordfriesen in New York
In mageren Zeiten suchten Menschen von Föhr und Amrum ihr Heil in Übersee. Den nordfriesischen Insulanern war New York seit Generationen näher als Hamburg, Berlin oder irgendeine andere deutsche Stadt. In vielen Biographien spielt die Millionenstadt New York eine zentrale Rolle - von den 50er Jahren bis ins neue Jahrtausend. Aus oft bitterer Armut reisten die Föhrer und Amrumer ins "gelobte Land", um in möglichst kurzer Zeit mit viel Fleiß die Grundlage für ein sorgenfreies Leben in der norddeutschen Heimat zu schaffen.
Unsere "Zeitreise" erzählt von den Amrumern Gerhard und Marianne Martinen, die sich beim Tanz im "Föhrer und Amrumer Krankenunterstützungsverein New York" kennenlernten. Beide stammten von Amrum, sie - schon als Kind ausgewandert - sprach kein Deutsch, und er - 1962 gerade angekommen - konnte noch kaum ein Wort Englisch. Als Gerhard Martinen sich gerade eingewöhnt hatte, wurde er eingezogen und musste zwei Jahre Wehrdienst in der Army leisten. Anschließend heiratete er Marianne und gemeinsam schufteten sie im eigenen "Delicatessen Store", obwohl der gelernte Tischler nie im "Deli" landen wollte. 1974 kehrten sie mit zwei Kindern zurück nach Norddorf auf Amrum.