Zeitreise: Euphorie vor dem Start der NDR-Länderprogramme
40 Jahre Start des NDR-Länderprogramms in Schleswig-Holstein - ein Grund zum Feiern. Kaum zu glauben, dass am Anfang eine handfeste Krise stand.
von Janina Harder
Es war ein Meilenstein in der Geschichte der Medienlandschaft in Norddeutschland, als Werner Veigel am 02. Januar 1981 in der Tagesschau verkündete: "Das jahrelange Tauziehen um die Zukunft des Norddeutschen Rundfunks ist beendet." Der neue NDR-Staatsvertrag trat in Kraft.
Lange politische Auseinandersetzungen waren diesem Ereignis vorausgegangen. Bereits 1978 hatte Schleswig-Holsteins damaliger Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg den alten Staatsvertrag gekündigt, weil er die politische Berichterstattung des NDR mißbilligte. Zusammen mit Niedersachsens Ministerpräsident Ernst Albrecht wollte Stoltenberg eine Zweiländeranstalt gründen. Im August 1980 stand aber fest, dass Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein eigene Hörfunk- und Fernsehprogramme bekommen. Das war der Startschuss für die regionale Berichterstattung.
Programm für Land und Leute in Schleswig-Holstein
Anfang Januar vor vierzig Jahren gingen die Hörfunk-Landesprogramme erstmals auf Sendung: Es war die Geburtsstunde des Landesfunkhauses Kiel mit der NDR 1 Welle Nord. Um 06:10 Uhr ging der damalige Kieler Funkhauschef Günther Pipke mit einem eigenen Programm zum ersten Mal ans Mikrofon. "Wenn man so will, erleben wir miteinander einen historischen, jedenfalls einen Rundfunk-historischen Moment", sagte Pipke in seiner ersten Hörfunk-Ansprache. Ein bewegender Moment nicht nur für Zuhörer und Zuschauer, sondern vor allem auch für die Macher. Seitdem entwickelte sich das Landesfunkhaus stets weiter. Erst im Hörfunk dann auch im Fernsehen, ganz nah dran an den Menschen in der Region.
Seit 1985 täglich regionale Informationen
Das Fernsehen im Norden begann im ersten Programm - in den Regionalfenstern mit der Nordschau. Zunächst an ausgewählten Tagen, später sieben Mal in der Woche mit einem festen Sendeplatz im NDR Fernsehen pünktlich um 19:30 Uhr. Zunächst mit einer Mischung aus Information und Unterhaltung aus dem Land zwischen den Meeren. Moderatoren wie Heidi Sämann, Kerstin Tewes oder Christian Schröder waren für viele Jahre die Aushängeschilder des Schleswig-Holstein Magazins. In den Jahren darauf wurde im Fernsehbereich das Regionalprogramm konsequent immer weiter ausgebaut. Und der damalige Fernsehchef Peter Dresewski setzte sein Konzept konsequent um: "Die elektronische Abendzeitung" sendet inzwischen von Montag bis Sonntag eine halbe Stunde mit den aktuellsten Nachrichten, bildstarken Reportagen und interessanten Menschen aus dem Land. Dieses Versprechen wurde eingehalten. Herzlichen Glückwunsch zum 40-jährigen Bestehen des Länderprogramms.
Wir blicken zurück auf die Anfänge von NDR 1 Welle Nord und dem Schleswig-Holstein Magazin - unsere Zeitreise.