Dorfgeschichte: Poyenberg im Kreis Steinburg
Statistisch gesehen ist jeder in Poyenberg zweimal Mitglied in einem Verein. Etwa 400 Menschen leben in dem Ort. Allein der Bully Club zählt fast 700 Mitglieder.
Treckerclub, Line-Dance- oder Mofa-Verein: Ohne Vereinsleben wäre es in dem Wohndorf Poyenberg sehr ruhig. Dreh- und Angelpunkt für das ehrenamtliche Engagement ist die Gastwirtschaft "Zur Eiche". Inhaber ist Günter Bolten. Er führt den Betrieb in dritter Generation. Ein Familienunternehmen seit 1928 mit Tanzsaal, Jägerzimmer und Schießstand.
Dudelsack, Whiskey und Guinness
Einmal im Jahr verwandelt sich die 400-Seelen-Gemeinde in ein riesiges Festival-Gelände. Wenn es die Pandemie zulässt, werden im Sommer wieder 10.000 Irish-Folk-Begeisterte aus ganz Deutschland kommen. Bekannte Musikerinnen und Musiker wie Santiano oder Sharon Shannon aus Irland haben hier schon auf einem Acker am Rande des Dorfes irische Volksmusik gespielt. Das alles organisiert der Verein Bully Club mit seinen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Die ersten Vorbereitungen für dieses riesige Festival laufen bereits. Die Gaststätte von Günter Bolten verwandelt sich dann in ein Lagezentrum für die Veranstaltung.
Vom ersten Gedanken zum Open Air
Die Idee zum Irish Folk Festival hatte Stefan Jürgensen mit seinen acht Freunden. Das Vereinsfahrzeug war ein Bully. Daher auch der Name des Clubs. Die neun Freunde waren große Fans von traditionellen Dorffesten. Mit dem Bully war das Fahrproblem gelöst und 1990 bei einem Dorffest entstand die Idee, die Feierszene auf dem Land weiterzuentwickeln - zum Beispiel mit einem Open Air für irische Volksmusik.
Verein unterstützt Initiativen
Mit 30 Mitgliedern hat der Bully Club 1990 angefangen - mittlerweile sind es 700 Mitglieder aus aller Welt. Und die engagieren sich auch in anderen Vereinen, stellen so immer wieder Aktionen auf die Beine. Bei Versteigerungen kommen zum Beispiel verschiedenste Dinge unter den Hammer. Der Gewinn wird gespendet für gemeinnützige Zwecke. Die Vereinsarbeit in Poyenberg verbindet und belebt die Dorfgemeinschaft.