Dorfgeschichte: Griebel
von Carsten Prehn
Griebel in der Holsteinischen Schweiz gehört zur Gemeinde Kasseedorf, ist aber ein eigenständiges Dorf. 240 Einwohner leben hier, doch der Griebeler Sportverein hat rund 500 Mitglieder. Die Sportler kommen aus der Umgebung: aus Eutin, Malente, Schönwalde und den benachbarten Dörfern. 16 Sparten umfasst das Angebot - von Badminton und Fußball bis Tennis und Zumba. Die neueste Sportart heißt "Arrowtag": Zwei Mannschaften beschießen sich mit Pfeil und Bogen. Die Pfeile sind dick gepolstert, Schutzbrillen gehören ebenso dazu. "Blaue Flecken kriegt man nicht", meint Nadine Kleinfeld, "aber einen Treffer spürt man schon!" Wer getroffen wird, muss zehn Sekunden am Rand pausieren und darf dann wieder mitmischen.
Landhandel für Brennholz
Zum Dorf gehören ein Naturschutzgebiet von 40 Hektar und der Griebeler See mit seiner Badestelle. Sanfte Hügel, Wald und Wasser - hier fühlen sich junge Familien zu Hause. Mitten im Dorf betreibt Familie Prüß ihren Landhandel für Brennholz, Reparaturarbeiten und chinesische Trecker. Das ist reiner Nebenerwerb, denn Vater Sönke und seine Söhne arbeiten eben gern. Nur ihr Brennholz werden sie zurzeit nicht los. "Zu warm", sagt Stefan Prüß. Aber das wird ja nicht schlecht, und dann freut er sich eben auf den Frühling.
Vom Schrauber zum Endzeit-Scooter
Nebenan bastelt Christoph Zuhl, genannt Drago, an einem Motorroller herum. Noch weiß er nicht, "wo der Aua hat, aber als nächstes kommt die Zündkerze dran." Auf seinem Hof stehen diverse Fahrzeuge älterer Bauart, die er alle flottgemacht hat. Manchmal verkauft er welche, denn er kann ja nicht alle behalten. Aber das Vehikel, das er für Wacken zusammengeschraubt hat, das behält er: Ein Endzeit-Scooter, an dem er alles verbaut hat, was herumlag: Vogelkäfig, Harke als Fußraste, Schaufel als Nummernschildhalterung. "Letztes Jahr war er noch angemeldet, aber ich denke, bei einer Polizeikontrolle, werden sie ein oder zwei Sachen daran auszusetzen haben.“
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