Rund um den Michel
Sonntag, 05. Mai 2024, 18:00 bis
18:45 Uhr
Ab Donnerstag, 9. Mai, heißt es in Hamburg wieder „Leinen los für Traditionssegler und große Pötte“. Es ist Hafengeburtstag und in diesem Jahr wird wegen des Feiertags gleich vier Tage lang gefeiert. Millionen Besucher werden erwartet und das Programm verspricht einige Überraschungen. Für viele Hamburgerinnen und Hamburger ist der Hafen aber mehr als eine attraktive Feiermeile, sie arbeiten im Hafen.
Für Recht und Ordnung auf dem Wasser sorgt die Wasserschutzpolizei. Eine Seeschiffkontrolle dauert etwa 45 Minuten. In dieser Zeit müssen die Beamten und Beamtinnen checken, ob auf dem Schiff beispielsweise das Abwasser ordnungsgemäß entsorgt und es regelmäßig gewartet wird. Brisant: Die Kontrollen sind unangemeldet.
Die beiden Schwimmkräne HHLA III und HHLA IV hätten eigentlich schon längst einen Platz im Hafenmuseum verdient. Aber ohne sie geht es nicht. Ihr Organismus aus Mechanik und Elektrik stammt noch aus den 1940er und 1950er-Jahren – aber für den Umschlag von Schwergut im Hafen werden sie immer noch gebraucht, zum Beispiel zum Transport von riesigen Schiffs-Propellern. Rund um den Michel begleitet einen spannenden Einsatz auf der Elbe.
Und auf der Schiffswerft von Cölln in Finkenwerder drängt die Zeit für die hier arbeitenden Schiffskonservierer. Denn bis zum Hafengeburtstag muss sie fertig sein, die HADAG-Fähre MS Wilhelmsburg. Neuer Anstrich von außen, neue Sessel innen, neues Lichtdesign und vieles mehr. Viel zu tun für die kleine Crew der Werft. Diese und viele weitere Reportagen am Sonntag, 5. Mai um 18 Uhr im NDR Fernsehen.
Das Museum kann warten - Alter Schwimmkran im Einsatz
Eigentlich hätten sie schon einen Platz im Hafenmuseum verdient – aber die beiden Schwimmkräne HHLA III und HHLA IV sind immer noch schwer im Einsatz. Ihr Organismus aus Mechanik und Elektrik stammt aus den 1940er und 1950er-Jahren – aber für den Umschlag von Schwergut im Hafen werden sie immer noch gebraucht. Heute hat Maschinist Heinrich Proes mit seinem Kran einen spannenden Einsatz auf der Elbe, denn ein riesiger Schiffspropellermuss vom LKW aufs Schiff.
Ein Schatz im Hamburger Hafenuntergrund
Wenn Hafengeburtstag ist, werden wieder Hunderttausende an ihm vorbei gehen. Dem kleinen Sielhaus unter dem Hochbahn-Viadukt direkt am Hafen. Ein verschnörkeltes, historisches Gebäude und gleichzeitig Einstieg in die Unterwasserwelt von Hamburg Wasser. Dort geht es aber nicht nur in die Kanalisation – vor etwa 10 Jahren wurde hier ein geheimes Zimmer von Kaiser Wilhelm II entdeckt. Für ihn wurde 1904 nicht nur ein Sieleinstieg, sondern auch ein Umkleideraum eingerichtet. Knapp sechs Quadratmeter groß, schlauchartig und mit glasierten Fliesen. Dort wollte sich der Kaiser für eine Bootsfahrt umziehen. Ob diese wirklich stattfand, ist nicht belegt. Der Kaiser besuchte Hamburg danach aber noch mehrmals und auch Nichtadlige sollen das Umkleidezimmer genutzt haben. Heute interessieren sich viele Besucher und Besucherinnen des Hafens für das kleine Sielhäuschen in der Neustadt. Besichtigt werden, kann es nur an besonderen Jahrestagen und zur Nacht der Museen.
Mit Muskelkraft durch den Hafen - Vor der großen Wrigg-Meisterschaft
Es wird eines der Highlights am Hafengeburtstags-Wochenende im Museumshafen Oevelgönne: Am Sonntag findet hier im Hafenbecken zwischen den alten Museumsschiffen die große Hamburger Wrigg-Meisterschaft statt. Beim Wettwriggen ist reine Muskelkraft gefragt: Das Boot wird weder mit Motor noch mit Paddeln, sondern nur mit einem Ruder am Heck – dem so genannten Wriggriemen – vorwärtsgetrieben. Die Vorteile dieser speziellen Rudertechnik im engen Hafenbecken liegen auf der Hand. Jeweils zwei Wettwriggende werden sich im K.O.-System gegeneinander messen müssen, bis der Gewinner oder die Gewinnerin feststeht - begleitet von einem Moderatorenteam. Schon jetzt trainieren die Wettwrigger eifrig für die Meisterschaft, denn: Der schnellste Wrigger genießt traditionell ein sehr hohes Ansehen im Hafen.
Auf Streife mit der Wasserschutzpolizei
Eine Seeschiffkontrolle dauert etwa 45 Minuten. In dieser Zeit muss die Wasserschutzpolizei checken, ob das Schiff allen Richtlinien entspricht - zum Beispiel ob sein Abwasser ordnungsgemäß entsorgt und es regelmäßig gewartet wird. Solche Kontrollen finden vor allem unangemeldet statt. Zuständig ist dafür in Hamburg das WSPK2. Das ist die Abkürzung für Wasserschutzpolizeikommissariat 2. Es liegt unterhalb der Köhlbrandbrücke am Rand des Hamburger Hafens. Das Einsatzgebiet reicht vom Hafen bis zur Bunthäuser Spitze mit ihren Nebenarmen Dove- und Gose-Elbe.
Mit Volldampf in die Saison – „Schaarhörn“ fährt wieder
Als im Mai 2021 ein Defekt im Kessel des Dampfschiffes „Schaarhörn" festgestellt wurde, hätte dies beinahe das Aus für das Traditionsschiff bedeutet. Das Ende einer Geschichte, die 1908 in Hamburg ihren Anfang genommen hatte. Doch die ehrenamtliche Crew gab nicht auf und fand einen Weg, ihr liebevoll gepflegtes Schätzchen wieder flott zu machen und fit für die anstehende Saison. Denn es sollen endlich wieder Publikumsfahrten durch Hafen und über die Elbe angeboten werden. Die "Schaarhörn" ist wieder da. Eines der schöneren Geschenke rund um den Hafengeburtstag.
Ibiza Feeling in Hamburg – Relaxen am Strand Pauli
Vor 20 Jahren war es eine völlig neue Idee: Relaxen am Strand, mitten in der Stadt! Der erste deutsche Beachclub eröffnete 2003 in Düsseldorf und nur ein Jahr später zog der Norden nach. In Hamburg hieß es plötzlich entspannen am „Strand Pauli“ - Palmen und Sand vor Hafenkulisse.
Arbeit unter Hochdruck - Auf der Schiffswerft von Cölln
Bis zum Hafengeburtstag muss sie fertig sein - die HADAG-Fähre MS Wilhelmsburg. Noch leuchtet sie im magentafarbenen Design, bis zum Hafengeburtstag soll sie ein neues Gesicht bekommen. Auch die Leuchtreklame wird erneuert und vieles mehr. Viel Arbeit auf der zuständigen Schiffswerft von Cölln in Finkenwerder am Auedeich. Vor dem Hafengeburtstag kommt die Crew der Werft, in 8. Generation geführt von Jörg von Cölln, ordentlich ins Schwitzen kommt.
Seafarers Lounge – Seemannsmission am Kreuzfahrtterminal
Die Kreuzfahrtbranche in Hamburg boomt. Mehr als 1,2 Millionen Passagiere sind 2023 von der Hansestadt aus auf Kreuzfahrt gegangen. Und insgesamt 278-mal haben Ozeanriesen im Hamburger Hafen festgemacht. Damit auf den schwimmenden Städten alles funktioniert, arbeiten bis zu 2500 Menschen aus aller Welt hinter den Kulissen. Zeit für einen Landgang bleibt kaum. Deshalb sorgt die Seemannsmission seit 2010 direkt an den Kreuzfahrtterminals dafür, dass auch sie sich in Hamburg willkommen fühlen. Olaf Schröder ist seit 2016 Seemannsdiakon und kümmert sich gemeinsam mit Mitarbeitern und 20 Ehrenamtlichen um die Sorgen und Nöte der Kreuzfahrt-Seeleute. Finanziert werden die Seafarers-Lounges von der Stadt Hamburg, von freiwilligen Abgaben der Kreuzfahrt-Betreiber und Spenden.
Hamburgs größte Segelmacherei: Segel-Raap in Harburg
Segel-Raap wurde 1938 gegründet und ist einer der bekanntesten, maritimen Traditionsbetriebe der Stadt. Heute wird er geführt von Clemens Massel. Er leitet den Betrieb seit 1996 und hat hier schon als Azubi vom Sohn des Gründers das Handwerk von der Pike auf gelernt. In der Werkstatt wird fast alles noch von Hand gemacht, ungefähr 12 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten hier an den großen und kleinen Segeln.
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