Rund um den Michel

Hamburg ist bunt

Sonntag, 01. Oktober 2023, 18:00 bis 18:45 Uhr
Montag, 02. Oktober 2023, 00:55 bis 01:40 Uhr
Dienstag, 03. Oktober 2023, 07:30 bis 08:15 Uhr

Nach einem fantastischen Sommerendspurt klopft ganz leicht der Herbst an die Tür. Das bunte Farbspektakel, das sich in der Natur langsam ankündigt, verspricht für viele die schönste Zeit des Jahres. Rote Tomaten, bunte Dahlien, lilafarbene Heide - die Natur zeigt noch einmal, was sie kann. Aber Hamburg wäre nicht Hamburg, wenn hier nur die Natur bunt wäre. St. Pauli ist seit jeher das schrillste Viertel der Stadt und es kommt noch bunter: es ist Erntezeit im neuen Urban Farming Projekt "Green Pauli“. In Wilhelmsburg sind ziemlich schräge Vögel auf Stelzen zu sehen und in Horn machen tausende Menschen gemeinsam die Welt ein bisschen bunter, beim Holi Festival of colours. Eine indische Tradition mitten in Hamburg. Rund um den Michel im buntesten Herbst seit Langem.

Lila Farbe in sattem Grün – mit der Schäferin in der Boberger Niederung

Das Naturschutzgebiet Boberger Dünen im Bezirk Bergedorf ist nur 350 Hektar groß. Aber es ist eines der artenreichsten in ganz Hamburg. Und mittendrin ist sie die Neue: Schäferin Nadine Quinn. Seit Mai ist sie hier mit ihrer Herde aus Schafen, Ziegen und Schnucken unterwegs. Sie kümmern sich gemeinsam um die Trockenrasen- und Heideflächen. In diesem Jahr gibt es besonders viel zu tun. Durch den vielen Regen und die anschließende Sonne ist alles gut gewachsen. Und so blüht hier auch im Herbst noch immer die Heide - lila Farbe in sattem Grün!

Hamburger Kultkneipe wird 100

Rund um den Michel, in Hamburgs Neustadt, luden früher mehr als 40 Kneipen zum geselligen Feierabendbier. Heute sind es gerade mal drei. Eine davon, die Gaststätte Dreyer, wird in diesen Tagen 100 Jahre alt. Einst ein Anlaufpunkt für Hafenarbeiter, hat sich das urige Lokal zu einem Treffpunkt der Nachbarschaft entwickelt. Es ist eine bunte Mischung, die hier zusammenkommt und für deren Geschichten das Wirtspaar Detlef und Gritta Bremecker immer ein offenes Ohr hat.

Endspurt am Strand - Saisonende in Blankenese

Wer am Elbstrand in Blankenese spazieren geht, kommt an ihr eigentlich nicht vorbei: die "Kajüte S.B.12“. Sie ist ein beliebtes kleines Lokal in einem ehemaligen Fischerhaus am Strandweg, bei dem die Gäste buchstäblich mit den Füßen im Sand Kaffee, Fischbrötchen und andere Speisen genießen können. Im Winter hingegen verlagert sich das Leben in den kleinen Gastraum - denn dann überschwemmt die Elbe regelmäßig den kleinen Strand. Wir besuchen die Kajüte an einem sonnigen Herbsttag, an dem Gäste und Betreiber noch einmal die Vorzüge der Open-Air-Saison genießen können.

Hamburg damals: IGA 1953 - Neues Leben in Planten un Blomen

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt Hamburgs Erster Bürgermeister Max Brauer durch, dass in der Hansestadt erstmals wieder eine Internationale Gartenausstellung stattfindet. "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein", mahnt er und lässt für die IGA 1953 den Park Planten un Blomen wieder herrichten. In diesem Zuge entstand auch das Café Seeterrassen am Parksee mit Blick auf die Wasserlichtspiele. Schnell wurde es zu einem beliebten Ausflugsziel. Später fanden hier vor allem Veranstaltungen statt, vom Tanztee bis zur Techno-Party. Doch momentan steht das Gebäude leer, es soll in den kommenden Jahren saniert werden. Wir blicken auf die bewegte Geschichte des Parks und des ursprünglich als Provisorium errichteten Gebäudes, das heute eines der wenigen erhaltenen Hamburger Beispiele für die elegante Architektur der Nachkriegszeit ist.

Die Tomate auf dem Dach - Erntezeit mitten in St. Pauli

Tomaten, Auberginen und letzte Erdbeeren. Erntezeit mitten in St. Pauli. Im Stadtgemüse Garten "Green Pauli" der "Was tun Stiftung" wächst es prächtig.  Das Motto der Stiftung: "Was tun, um Menschen zusammenzubringen.“ Angefangen hat alles mit integrativem Gärtnern für Geflüchtete. Mittlerweile gibt es 5 Standorte in der Stadt an denen gemeinsam gegärtnert wird. Der Garten auf dem Dach eines Restaurants in St. Pauli ist der neueste. Ansässige Initiativen, Menschen aus der Nachbarschaft und alle, die Spaß am Gärtnern haben kommen hier zusammen.

Dampf steigt auf - die Braukünstler der Stadt trauen sich wieder was

Hätten Sie gewusst, dass Hamburg im Mittelalter eine der wichtigsten Brauereistädte war? Mehr als 500 Brauereien hatte die Stadt zu bieten, man nannte sie deshalb auch das „Brauhaus der Hanse“. Aber diese Vielfalt ist schon lange verschwunden, irgendwann konnten sich nur noch eine Handvoll Großbrauereien halten. Seit einiger Zeit tut sich aber wieder was in den Kesseln der Hansestadt – endlich gibt es wieder mehr Menschen, die sich trauen zu brauen. Langweilig war gestern, jetzt werden die Geschmacksnerven auf Abenteuerreise geschickt. Ob mit Kaffee, Ingwer, Hibiskus oder alten fast in Vergessenheit geratenen Braurezepten. Ganz neu dabei sind auch Christian Temme und Marek Westendorf. Ihre Biergeschichte beginnt gerade erst im idyllischen Billwerder im Bezirk Bergedorf.  

Hamburg ist bunt - Farbexplosion in Bergedorf

Musik ist bunt - davon ist Honey Gee überzeugt. Und die Menschen, für die sie auf der ganzen Welt als DJane auflegt, sind es auch. Seit ein paar Jahren hat die Thailänderin Hamburg zu ihrer Wahlheimat gemacht - denn in Deutschland ist sie besonders oft unterwegs, um auf Holi Festivals aufzulegen: Tausende tanzen und feiern dann in einer bunten Wolke aus Farbpulver, nach einer alten indischen Tradition. Aber Honey Gee weiß: Nicht nur in der Ekstase auf der Bühne, sondern auch in den ruhigeren Zwischentönen des Hamburger Stadtalltags sind alle Farben des Regenbogens versteckt.

Herbstzeit ist Dirndlzeit - Neue Kollektion für den Norden

Hamburg ist eine schillernde Metropole mit vielen Facetten, die selbst Bajuwarisches zu bieten hat. Es gibt nicht nur von Jahr zu Jahr mehr Oktoberfeste, auch die einzige Dirndl-Designerin des Nordens lebt hier. Wir waren dabei als Anuschka Eggers ihre neue Kollektion bei einem Foto-Shooting in Szene gesetzt hat.

Bettina Eichblatt - die Frau in luftiger Höhe

Bettina Eichblatt ist Kopf einer Stelzentruppe von 20 Künstlern und Künstlerinnen.  Die fantasievollen Kostüme und Kleider für die Auftritte entwirft sie in ihrem Atelier in Wilhelmsburg immer unter einem bestimmten Thema. Für eine Kirmes zum Beispiel, hat sie ein Outfit bestehend aus einem Riesenrad mit einem Gewicht von sieben Kilo entworfen. Oder ein Kostümrock, in den sie Regelstangen nähte, an denen dann Kuscheltiere für die Losgewinne hingen. Ihre Kostüme sind Gesamtkunstwerke und Blickfang auf jeder Kirmes. Vor allem aber sind sie ganz schön groß und es bleibt einem fast die Spucke weg.

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Redaktion
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Redaktionsleiter/in
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