Rund um den Michel

Hamburg mit Herz

Sonntag, 21. Januar 2024, 18:00 bis 18:45 Uhr
Montag, 22. Januar 2024, 01:55 bis 02:40 Uhr

Manche sagen: Eine Stadt ist immer nur so gut wie die Menschen, die ihn ihr wohnen und ihre Entwicklung mit viel persönlichem Engagement vorantreiben. Rund um den Michel hat sich auf die Suche begeben und - stellvertretend für viele Weitere –Menschen gefunden, die mit viel Herzblut und persönlichem Einsatz für eine Sache einstehen. Da sind zum Beispiel die Ehrenamtlichen des Nachbarschaftsprojektes „Tausch und Schnack“ in Eimsbüttel. Das Projekt ist gerade mit dem deutschen Nachbarschaftspreis ausgezeichnet worden. Engagierte Hamburgerinnen und Hamburger verteilen hier Sachspenden an Geflüchtete, um ihnen den Start in einen neuen Haushalt zu erleichtern. Oder Christian Rusche. Sein Traum ist die Revolutionierung der Logistikbranche hin zu einer emissionsfreien Lieferung. Und so entwickelte er kurzerhand Hamburgs längstes Lastenrads. Sein persönlicher Beitrag zur Mobilitätswende. Der Verein „Freunde alter Menschen“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Einsamkeit im Alter vorzubeugen. Etwas, das gerade in der Großstadt immer mehr Menschen trifft. Diese engagierten Ehrenamtlichen und viele weitere stellen wir vor bei Rund um den Michel am 21. Januar.

Schwester Anne von der Kinderherzstation

Seit 20 Jahren ist sie die gute Seele auf der Kinderherzstation des Universitätsklinikums in Hamburg-Eppendorf. Anne von Hartmann ist eine Art Spieletherapeutin. Dreimal die Woche kommt sie in das Krankenhaus - schenkt Wärme, Freude und Zeit. Spielt, bastelt und  tröstet, die herzkranken Kinder und ihre Familien. Bis zu 6000 Babys werden in Deutschland jährlich mit einem Herzfehler geboren. Anne vom Verein Herz-Kinder Hilfe Hamburg versucht mit ihrer Art, die Krankheit einmal Krankheit sein zu lassen und für ein bisschen Normalität im Herzen der Kinder zu sorgen

Gegen die Einsamkeit im Alter – das Projekt „Freunde alter Menschen“

Ein Spaziergang, ein Stückchen Kuchen essen oder sich Geschichten aus der Vergangenheit anhören. Regelmäßig treffen sich Friedegund und Svenja Möller. Die beiden tragen nur zufällig den gleichen Nachnamen. Kennengelernt haben sie sich beim Projekt „Freunde alter Menschen“. Das hilft Senioren neue Kontakte zu finden und wieder mehr zu unternehmen. Rund um den Michel stellt die beiden Frau Möllers vor und spricht mit ihnen über ihre besondere Freundschaft.

Mit dem Cargo-Bike in die Zukunft

Christian Rusches Herz schlägt für eine grüne Zukunft. So sehr, dass er 24/7 daran arbeitet, seine Cargo Cycles auf die Strecke zu bringen. Es sind weltweit die größten Schwerlastenräder: sieben Meter lang, zwei von ihnen ersetzen einen 7,5 Tonner. Nur mit Muskelkraft und Strom angetrieben, dürfen sie überall fahren, wo Zweiräder zugelassen sind. So kommen der studierte Fahrzeugbauer und seine Fahrer auch tagsüber zum Beispiel zum Jungfernstieg, wo der Lieferverkehr für Lkw ab 11 Uhr verboten ist. Für zwei Logistikunternehmen sind Rusches Megaliner auf der letzten Meile bereits im Einsatz. Es könnten bald mehr werden. In seiner Werkstatt wird täglich produziert und die Welt ein bisschen besser.

„Lean on us“ - Hamburger Projekt für Geflüchtete

"Lean on us" ist ein Verein, der sich unbürokratisch, ehrenamtlich und rein spendenbasiert für geflüchtete Menschen in besonderen Notlagen einsetzt. Anders als bei großen Vereinen, kümmern sich die Ehrenamtlichen von „Lean on us“ um Einzelschicksale. Oft sind es Alleinerziehende mit ihren Kindern, die an den EU-Außengrenzen ohne das Gefühl einer Perspektive festsitzen. Die Hilfe des Vereins umfasst dringend benötigte Dinge wie Kleidung oder Hygieneartikel, medizinische Versorgung und vor allem ein Ohr für die Sorgen der Menschen. Gegründet haben den Verein 6 Frauen aus ganz Deutschland. Eine davon ist Viviane Czok-Gökkurt. Frau Vivi nennen sie einige ihrer Schützlinge. Wir haben Frau Vivi getroffen. 

Restaurant mit Herz: Haus5

Einmal sein eigenes Geld verdienen und andere Hamburger mit der eigenen Arbeit glücklich machen - das wünschen sich auch Menschen mit Behinderungen. Aber noch immer ist es für sie nicht so einfach einen Job zu finden. Das Haus5 versucht das zu ändern.  Gegründet wurde die Gesellschaft 2004 mit finanzieller Unterstützung der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI). Seitdem bildet das Integrationsunternehmen junge Erwachsene nicht nur in ihren Werkstätten aus und vermittelt Praktika, in den vergangenen 20 Jahren haben sie es auch geschafft, für 110 Menschen Arbeitsplätze zu schaffen. So auch für Olivia und Leonie. Der Mittagstisch ist das Hauptgeschäft im Haus5. Jeden Tag frisch zubereitet und mit einer großen Auswahl an Speisen, ist er sehr anspruchsvoll und hat inzwischen viele Stammkunden angezogen. Das macht Olivia und Leonie jeden Tag aufs Neue stolz.

Mitra Kassai – eine Powerfrau mit Herz und vielen Ideen

Mitra Kassai mischt das Leben von Senioren auf: Die Musik- und Kulturmanagerin engagiert sich in Hamburg bei vielen Projekten und hat die Initiative "Oll Inklusiv" gegründet. Um Menschen über 65 zu verbinden und aus der Einsamkeit zu holen. Für ihren Einsatz hat sie schon viele Preise erhalten.

Nachbarschaftshilfe in Ottensen – Café Sonnenschein für Menschen ohne festen Wohnsitz

Jeden Sonntag verwandelt sich die Mathilde Bar in Ottensen in das Sonnenschein Café. Ein Ort, an dem Menschen ohne festen Wohnsitz ein warmes Getränk, ein Stück Kuchen oder eine Stulle bekommen können. Das ist besonders am Wochenende wichtig, wenn viele andere Hilfsangebote geschlossen haben. Organisiert wird die Aktion von ehrenamtlichen Helfern, die Selbstgebackenes mitbringen und Brötchen schmieren. Und den Wohnungslosen damit die Möglichkeit bieten, einen fast normalen Sonntagnachmittag zu erleben.

Tausch und Schnack - mit Herz in Hamburg Eimsbüttel

"Tausch und Schnack“ ist ein Projekt, bei dem Menschen abgeben, was sie selbst nicht mehr benötigen, was aber in einem anderen Haushalt dringend gebraucht werden kann. Dem Motto folgend „Dein alter Topf ist für andere ein Schatz“ werden Küchengeräte, Textilien und auch Spielsachen getauscht. Dahinter stehen viele Freiwillige u.a. die Initiatorin Costance Böhle, die sich von ihrem Vater inspirieren ließ, der gleich um die Ecke ein Tauschhaus betreibt. „Tausch und Schnack“ aus Eimsbüttel wurde kürzlich zum Hamburger Preisträger des deutschen Nachbarschaftspreises gekürt.

Feelgoodmanagerin – für glückliche Menschen bei der Arbeit

Feelgoodmanager, die gibt es immer häufiger in Unternehmen. Wenn Sie denken, das sind solche Pausenclowns, die für gute Stimmung bei der Arbeit sorgen, dann liegen Sie falsch. Es sind Menschen, die eine Kultur des Miteinander und der Wertschätzung schaffen und nicht eine, in der „von oben“ herab bestimmt wird. Wir haben uns bei einem Unternehmen umgesehen, in dem eine Feelgood-Managerin an Bord ist.

Produktionsleiter/in
Andy Kaminski
Redaktionsleiter/in
Ilka Steinhausen
Redaktion
Sandra Eichmann
Moderation
Theresa Pöhls
Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

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