Der Sommer hat den Norden nicht gerade mit Sonne verwöhnt- umso mehr genießen Besucher und Gäste jetzt noch die Möglichkeit, unter freiem Himmel Veranstaltungen zu erleben. Rund um den Michel präsentiert eine Auswahl - von der schwimmenden Galerie bis zum Kartoffelfest im Museumsdorf Volksdorf und zeigt die botanischen Schönheiten im Loki- Schmidt-Garten.

Restauriertes Künstlerboot - eine schwimmende Galerie

Um etwas Neues zu erschaffen, gehört immer ein bisschen Mut. Und den hatten Nik Brandl und Pia Fleckenstein: Vor drei Jahren haben sie einen alten, in die Jahre gekommenen Wattsegler von 1906 gekauft. Früher brachte das alte Stahlschiff Obst aus dem Alten Land in die Stadt, später Rohstoffe in den Hafen. Als Nik die „Walter“ in Wilhelmsburg entdeckte, war sie fast nur noch ein Haufen Schrott. Eigentlich kommen beide aus Süddeutschland und haben wenig Erfahrung mit Schiffen. Aber mit harter Arbeit und viel Liebe haben die beiden Künstler den Kahn ausgebaut. Und wollen nun Kunst und Schiff verbinden und mit einer schwimmenden Ausstellung durch den Norden reisen. Erster Halt ist vom 15.-17. September im Museumshafen Övelgönne.

Ruhe im Grünen- der Loki Schmidt Garten in Flottbek

Der öffentliche botanische Garten in Klein-Flottbek im Westen Hamburgs ist ein echtes Juwel. Auf rund 25 Hektar Fläche können Natur- und Pflanzenfreunde hier die unterschiedlichsten Zier- und Nutzpflanzen studieren oder einfach nur den Park mit seinen unterschiedlichsten Facetten flanierend genießen.  2012 wurde er in "Loki Schmidt Garten" umbenannten - als Ehrung der bekannten Hamburger Botanikerin, die sich jahrzehntelang für den Garten engagiert hat.

Hofcafe mit Charme in Reitbrook - zwischen Kuhstall und Apfelbaum

Die Vier- und Marschlande bieten ein Idyll mitten in der Großstadt. Auch Landwirtschaftsbetriebe sind hier zuhause. Der Milchhof Reitbrook betreibt klassische Milchwirtschaft- 180 Kühe leben auf dem Hof. Ein beliebtes Ausflugsziel für kleine und große Naturliebhaber, Bauernhofschwärmer und Kuchenesser. Denn zum Hofbetrieb gehört auch ein kleines Café. Christine Langeloh bietet dort von Freitag bis Sonntag selbstgebackene Spezialitäten an. Und die schmecken bis in den Oktober hinein zwischen Apfelbäumen und Kälbchenstall doch nochmal so gut.

Bunter Kartoffeltag im Museumsdorf in Volksdorf

Die Freiluftsaison genießen und dabei sogar noch was lernen: Zwischen elf historischen Reetdachhäusern wird dort im Freilichtmuseum so gelebt und gearbeitet wie vor knapp einhundert Jahren. Zur Erntesaison darf dann auch jeder selbst mitanpacken. Wie beim Kartoffeltag. Da wird jede helfende Hand gebraucht, sowohl von den ehrenamtlichen Unterstützern als auch von den kleinsten Besuchern. Der Michel hat sich beim Kartoffeltag im Freilichtmuseum umgeschaut.

schicke Schlitten - Oldtimer- Treff Tankstelle

Einmal den Wind in den Haaren, glänzenden Chrom unter den Füßen und einen schnurrenden Motor – kaum scheint die Sonne, holen die stolzen Besitzer wieder ihre Oldtimer aus der Garage. Und wo kann man sich besser treffen als an der „Großtankstelle Brandhof“ in Rothenburgsort? Benzin gibt es hier zwar nicht mehr, aber dafür können die Fans quasi eine Zeitreise erleben. Schon 1953 konnten die Hamburger hier mit ihren Schlitten vorfahren. Seit 2011 erstrahlt die Tankstelle wieder in ihrem alten Glanz – und lockt jeden Tag neue Schönheiten auf Rädern an, vom alten Jaguar, über Amphibienfahrzeuge bis zur Isetta.

"von Hand gemacht" mit Schnellzeichnern in der Stadt

Das Leben der Stadt in all seinen Facetten festhalten - darum geht's beim "Urban Sketching", also dem "urbanen Skizzieren". Ob kleine Alltagsszenen, außergewöhnliche Architektur oder einfach nur die Schönheit Hamburgs, für die Sketcherinnen und Sketcher gibt's unendlich viele Motive. In jeder Straßenecke steckt Inspiration, wenn sich die Zeichenbegeisterten online verabreden, um gemeinsam loszuziehen. Das Spannende daran: So unterschiedlich wie die Künstler, so unterschiedlich ist auch ihr Blick auf Hamburg - und bei jedem kommt am Ende etwas anderes raus. Eines vereint die Fans von "Urban Sketching": Sie wollen raus von Zuhause und rein in die Stadt - ausgerüstet mit Zeichenblock und Stift.

Schlemmen und Bummeln auf dem St. -Pauli Nachtmarkt

Für den St. Paulianer ist es eine gute Einkaufsmöglichkeit: Der Nachtmarkt auf dem Kiez. Einmal über den Spielbudenplatz und Obst, Gemüse, Fisch, Wurst oder Brot einkaufen. Und das bis 23 Uhr. Aber auch sonst kommen viele Hamburger, aber auch Touristen. Draußen unter freiem Himmel was Trinken und Essen. Wer hierher kommt, liebt die lockere Atmosphäre. Beim Bäckerpaar Strathmann gibt es da noch bis fast in die Nacht frisches Brot. Bei Franziska Miller Kaiserschmarn. Und das schon seit fast fünf Jahren. Irgendwie findet am Ende jeder das, was er sucht.

Café Eishörnchen auf dem Röperhof im Speicher

Immer den Wimpeln nach. In einem ehemaligen Getreidespeicher aus den 1930 Jahren, der völlig runterkommen gekommen war, hat Aussteiger Stefan Timm im letzten Herbst das „Eishörnchen“ eröffnet. „Ich wollte gerne was machen, was nicht an meinen alten Beruf als Finanzberater zu tun hat, das Risiko wollte ich eingehen.“ Es wurde gehämmert, gestrichen und dekoriert, die Wimpel aufgehängt. Der alte Getreidespeicher gehört zum Röperhof. Der Gasthof unter Reetdach ist denkmalgeschützt, mit exzellenter Küche. Direkt nebenan liegt sein kleines Gartenlokal, versteckt und inmitten von Obstbäumen, im Grenzgebiet zwischen Othmarschen und Ottensen, in unmittelbare Nähe zur vierten Elbtunnelröhre.  Noch ist dieses bezaubernde Refugium ein Geheimtipp.

Partyschiff "Hedi"im HH er Hafen auf Tour

Seit nun 20 Jahren zieht sie unermüdlich ihre Kreise durch den Hamburger Hafen: Die MS Hedi. Sie ist zunächst eine Barkasse, aber was da so regelmäßig auf ihr stattfindet viel viel mehr. Frau Hedis Tanzkaffee sorgt mit zahlreichen Konzerten und DJ-Sets auf dem Wasser für die subkulturellen Höhepunkte im Hafen. Denn die Hedi ist der Club in Hamburg mit dem schönsten Platz der Stadt. Open Air im Hafen.

Dahliengarten im Volkspark- prachtvolle Blüten

Die Dahlie wird die "Königin des Spätsommers" genannt. Im Altonaer Volkspark befindet sich der älteste Dahliengarten Europas und lockt Besucher an mit mehr als 900 Arten. Ein Team aus Gärtnern kümmert sich darum, den Pflanzen jedes Jahr die schönsten Blüten zu entlocken.