Rund um den Michel

Ausgehen im Herbst

Sonntag, 29. Oktober 2023, 18:00 bis 18:45 Uhr
Montag, 30. Oktober 2023, 03:55 bis 04:40 Uhr

Restaurants, Musicals, Bars und Clubs sind wichtige Bestandteile des Hamburger Stadtlebens. Die Freiluftsaison ist vorbei, für viele beginnt jetzt die Suche nach interessanten Ausgehspots im Trockenen. Hamburg hat da einiges zu bieten. "Rund um den Michel" hat den Ausgeh-Überblick für den Herbst, hat interessante Menschen getroffen und vielleicht sogar den ein oder anderen Geheimtipp aufgetan.

Musik ist keineswegs etwas nur für junge Menschen. Das wissen Moni und Ali vom Tanzpalast Kiss in Barmbek. Ihre Tanzcafés sonntagnachmittags sind fester Programmpunkt nicht nur für die Barmbeker Nachbarschaft.

Micky Hensel ist ein wahres Hamburger Original. Die Wirtin der Kneipe Nachtschicht auf St. Pauli ist bekannt für ihr großes Herz und ihre unmissverständlichen Ansagen. Wer sternhagelvoll ist, fliegt raus.

Feiern ohne Alkohol zu trinken, das entwickelt sich gerade offenbar zu einem neuen Trend. Im Karoviertel gibt es einen Nüchtern-Kiosk und in einem etwas ruhigeren Teil von St. Pauli eine neue Bar, die auf alkoholfreie Cocktails setzt.

Ausgehen im Herbst – Rund um den Michel geht vor die Tür

Getränk an der Elbe, ein Besuch im Biergarten, am Kiosk cornern? Mit den herbstlichen Temperaturen ist das alles vorbei.  Doch schlechtes Wetter hat noch keinen Hanseaten zum Stubenhocker gemacht. Kino, Café oder Kneipe? Der „Michel“ geht vor die Tür und zeigt Ihnen, wo die Hamburger*innen sich auch im Herbst ganz wunderbar amüsieren. Klar, dass auch ein Musicalbesuch in der drittgrößten Musicalmetropole nach London und New York für viele ein Erlebnis ist. Theresa Pöhls ist heute backstage beim erfolgreichsten Hamburger Musical „König der Löwen“. Spannende Einblicke in die Arbeit hinter den Kulissen ist garantiert. Und wie die ganze Show am Abend zusammengehalten wird, dass erzählt Stagemanagerin Nicola Joseph.

Zum Tanztee im „Kiss“ – Tanzpalast mit Tradition in Barmbek

Im Tanzpalast „Kiss“ in Hamburg-Barmbek gibt es Tanztee wie früher, mit Kaffee und Kuchen am Nachmittag. Jeden Mittwoch und Sonntag sind Paartanz, Schlager und Discofox angesagt. Die Gäste sind zwischen Mitte 50 und Mitte 90. Viele der Stammgäste kommen extra aus dem Umland, denn für ihre Altersgruppe gibt es nur noch wenige Angebote, seitdem Kultlokale wie das Café Keese in Hamburg geschlossen haben. Moni und Ali sind selbst schon "Best Ager" und betreiben das Kiss seit 27 Jahren.

Micky Hensel - Kiezwirtin mit Herz und Durchsetzungsvermögen

Wenn Micky Hensel abends zur Arbeit geht, dann spaziert sie stets an sich selbst vorbei: Ein lebensgroßes Abbild von ihr steht auf dem Hans-Albers-Platz im Herzen des Hamburger Kiez´ - dort aufgestellt von einem Künstler zu Ehren von echten Kiez-Originalen. Originalen wie Micky. Seit 16 Jahren betreibt sie hier die Kult-Kneipe Nachtschicht – eine kleine Bar irgendwo zwischen Kiez-Patina und Plüsch-Deko. Micky nennt sie liebevoll ihr „pinkes Wohnzimmer“. Die Barfrau trägt ihr Herz auf der Zunge. Sie sagt, was sie denkt. Immer. Dafür ist sie auf dem Kiez bekannt. Etwa, dass sie die Entwicklung auf dem Kiez stört mit immer mehr Billig-Kiosks statt richtiger Kneipen. Mit ihrer Nachtschicht will sie bewusst einen Gegenpol setzen. Eine Welt schaffen, in der es um mehr geht als Alkohol zu trinken und jemanden für die Nacht abzuschleppen. Bei ihr sollen sich die Gäste wohl fühlen und so sein, wie sie sind. Wir haben die Kult-Frau vom Kiez einen Abend lang begleitet.

Die Testerin – Hamburger Lokalitäten auf dem Prüfstand

Es gibt viele Guides und Zeitschriften, die über Restaurants schreiben und berichten. Und oft hört man von gefürchteten Tester*innen, die meist unangekündigt in Restaurants kommen und sie dann schonungslos von der Vorspeise bis zum Dessert auseinandernehmen. Franziska Heinemann-Schulte ist da eher entspannt. Auch wenn sie in der Hamburger Szene schon einen Namen hat. Für ihren Blog und Social Media- Account "tastehamburg" testet sie alles vom Eisladen bis zum Sternerestaurant - vergibt dabei aber keine Punkte und verlässt sich nicht nur beim Geschmack der Speisen auf ihr Bauchgefühl. Das lieben ihre Follower und lesen zwischen den Zeilen, ob sich ein Besuch lohnt. Wir begleiten die Hamburgerin einen Tag beim Test von zwei asiatischen Restaurantkonzepten.

Feiern wie früher - Der Geist von Sankt Pauli lebt auf in Ruges Salon

Aus der ganzen Welt kamen und kommen Menschen nach Hamburg, um hier zu feiern. Aber auch weil sie die Stadt mit einer ganz bestimmten Mischung aus Ursprünglichkeit, Kultur und Stilempfinden verbinden. Dieses feine Gemisch ist ein bisschen verloren gegangen, empfinden jene, die hier lange zuhause sind.  Jetzt wird es wiederbelebt. In einem Salon Privée, den der Abenteurer Michel Ruge und seine Ehefrau, die Autorin Annika Ruge, gerade ins Leben gerufen haben.

Das vielleicht kleinste Restaurant der Welt - das Pegelhäuschen am Zollenspieker

Wer im Pegelhäuschen des Zollenspieker Fährhauses an der Elbe essen möchte, muss frühzeitig reservieren. Oft ist das angeblich kleinste Restaurant der Welt nämlich ausgebucht. Mittags und abends kann hier über dem Wasser ein Vier-Gänge-Überraschungsmenü gegessen werden. Und zwar ganz intim - auf gerade einmal viereinhalb Quadratmetern. Ruhe und Ausblick inklusive.

Ein echter Geheimtipp – Die Nerdbar „Zum tanzenden Einhorn“ in Hamm

Es gibt unzählige kleine Bars und Kneipen in Hamburg, klar. Aber dann gibt‘s da auch noch eine ‚Taverne‘, wie sie sich nennt, die „Zum Tanzenden Einhorn“ - abseits von den großen Partymeilen in Hamm. Unter Nerds und Mittelalter-Fans schon seit Jahren ein echter Geheimtipp. Aber manchmal verirrt sich auch manch anderer dorthin - und kann dann vielleicht selbst den geheimnisvollen Charme des Einhorns entdecken.

Der Musikarrangeur im Grand Elysee

Musik in den Hotelbars an der Alster hat eine lange Tradition. Der Deutsch-Brasilianer Matarenga bietet im Grand Elysee Hamburg eine neuartige Mischung aus Bossa, Pop und Jazz und holt jedes Wochenende andere Talente an die Instrumente: Nick Hohepa, Uwe Kamrad, Stokely Daalvan, Anissa Ben Amor, Bianca von Boetticher oder auch Bonny Ferrer.

Spaß haben ohne Alkohol - ein neuer Trend in Hamburg

Nüchtern ausgehen – das ist der neueste Trend unter den Nachtschwärmern.  Und in Hamburg gibt es dafür nun eine weitere Adresse: Die Collab-Bar. Dort findet man antialkoholische Drinks und Cocktails mit nur wenigen Umdrehungen. Und zwar auf allerhöchstem Niveau. Der „Michel“ hat auf ein Glas vorbeigeschaut.

Mexikanisches Totenfest im MARKK

Jede Kultur hat seine eigenen Gründe und Arten zu feiern. Totentanz heißt bei uns so viel wie: Da ist nichts los. Das sehen die Mexikaner aber ganz anders: Jedes Jahr Anfang November feiern sie den Tag der Toten – und zwar so gar nicht traurig. Der „Dia de los Muertos“ wurde ursprünglich vor allem in der Mitte Mexikos gefeiert. Inzwischen hat er sich aber weit ausgebreitet über die Grenzen Mexikos hinaus – sogar bis nach Hamburg. Hinter den Mauern des MARKK Museums in der Rothenbaumchaussee ziehen schon Ende Oktober die gut gelaunten Papp-Skelette ein. Seit Februar plant Ilda Martinez das Herzstück, den großen Altar im Foyer. Koffer voll mit traditioneller Deko, Zuckerschädel, Kerzen und Skelette haben sie und ihre Kolleginnen über Monate aus Mexiko mitgebracht und seitdem für das große Fest am 11. und 12. November geplant, gebastelt und gewerkelt.

 

Produktionsleiter/in
Andy Kaminski
Redaktion
Sandra Eichmann
Redaktionsleiter/in
Ilka Steinhausen
Moderation
Theresa Pöhls