Panorama - die Reporter
Dienstag, 13. September 2022, 21:15 bis
21:45 Uhr
Donnerstag, 15. September 2022, 01:50 bis
02:45 Uhr
Mountainbiker haben die Wälder erobert. Sie fahren über Stock und Stein den Berg herunter. Sie schlagen Schneisen in den Wald, bauen Kurven und illegale Rampen, ohne Rücksicht auf Wurzeln, Pflanzen oder Wildtiere.
Manche Waldbesucher sind genervt: "Mich stört das, wenn die quer durch den Wald fahren, wo gar keine Route festgelegt worden ist. Das geht gegen das Wild und die Förster regen sich auch auf", erzählt ein Wanderer. "Das ist ja genauso wie im Skigebiet, wenn man sagt, man fährt abseits der Piste, das braucht auch kein Mensch", meint ein anderer.
Vereinzelt wurden schon gefährliche Fallen für die Mountainbiker aufgestellt: Gespannter Stacheldraht, Nagelbretter, Holzstämme auf den Wegen. Mountainbiker Gene etwa erzählt: "Ich hatte selbst schon, dass ich angespitzte Stöcker in Fahrtrichtung aufgestellt hatte." Die habe er glücklicherweise früh genug entdeckt. Aber es hätte auch schiefgehen können.
In einer E-Mail bitten Revierförster des Deisters, eines Waldgebiets bei Hannover, um Hilfe: Die Fahrer würden mit Sägen und Schaufeln immer wieder ihre Trails kreuz und quer durch den Wald schlagen. Die Förster hätten keine Chance, an die Biker selbst zu gelangen. Mit Bußgeldern und vereinzelten Kontrollen wird die Region dem Problem nicht Herr. Reporter Han Park schwingt sich aufs Rad, trifft Förster und Mountainbiker. So erfährt er: Im Deister gibt es nur drei erlaubte Trails - und mindestens 50 illegale Wege. Spätestens seit der Pandemie wurden es aber immer mehr Mountainbiker, die im Wald ihrem Sport nachgehen wollen. Das Angebot an abwechslungsreichen Trails ist hingegen knapp. "Es ist halt nicht schön, dass ich hier illegal fahren muss", gibt ein befragter Mountainbiker zu. "Ich würde lieber legal fahren."
Wie ist der Konflikt zu lösen?
- Produktionsleiter/in
- Sabine Grunitz
- Autor/in
- Han-Ul Park
- Redaktion
- Schiffermueller, Dietmar