Stand: 23.10.2014 11:30 Uhr

Gesine Enwaldt schießt sich in die Herzen der Gamer

Gesine Enwaldt
Panorama - die Reporter-Autorin Gesine hat sich als "Mama-Shooter" in die Welt der Computerspiele begeben.

Eine Mutter macht sich auf in die Welt der Computerspiele - und bekommt dafür den Respekt der Gamer-Welt. Mehrere Monate lang hat Panorama - die Reporter-Autorin Gesine Enwaldt Abenteuerspiele und Ego-Shooter gespielt - und dabei festgestellt: Gar nicht so schlecht! So manches ihrer Vorurteile musste sie revidieren. Auf berüchtigten LAN-Parties hat sie Turnhallen voller Jugendlicher, die Computerspiele als Teil ihrer Freizeit betrachten, als überraschend friedlich und konzentriert kennengelernt. In ihrem Selbstversuch hat sie zudem erlebt, dass Computerspiele die neue große Form der Unterhaltung sind, in der Ego-Shooter nicht so sehr als Schmuddelspiel gelten, sondern eher als koordinative Königsdisziplin.

Computerspiele schulen strategisches Denken

MRT-Aufnahmen vom Gehirn eines Studienteilnehmers
Die MRT-Aufnahmen vom Gehirn eines Studienteilnehmers zeigen ein Wachstum von Hirnregionen.

Auch die Wissenschaft zeichnet inzwischen ein anderes Bild von Computerspielen. So haben Untersuchungen des Max-Planck-Instituts in Berlin ergeben, dass Computerspiele Feinmotorik und strategisches Denken schulen. Einer anderen Studie zufolge verbessern beispielsweise Chirurgen, die Ego-Shooter spielen, ihre Fähigkeiten für endoskopische Eingriffe, weil sie sich Räume besser vorstellen können.

Das Netz diskutiert "Mama-Shooter"

Jetzt wird fleißig über "Mama-Shooter" diskutiert. "Liebe "alte Medien“, schön, dass ihr mal auf die Gamer zugeht", kommentiert ein User, "Ein Hoch auf den NDR", schreibt ein anderer. "Endlich sind wir mal keine Kellerbewohner, die sich einmal im Jahr gegen die Wand schmeißen, damit die Schmutzkruste abbröckelt". Mama-Shooter Gesine Enwaldt bekommt aber auch nützliche Tipps: "Wenn Sie sich das nächste Mal an Assassin's Creed versuchen, dann benutzen Sie ein Gampad. Dafür ist das Spiel gemacht und es geht um einiges leichter von der Hand."

VIDEO: Mama-Shooter (30 Min)

Positive Reaktionen

Viele Jugendliche fühlen sich offenbar von dem Film angesprochen: "Diese Reportage werde ich meinen Eltern empfehlen, damit sie verstehen, wieso ich eigentlich solche Games spiele". Und ein anderer schreibt: "Wichtig ist doch, dass die ältere Generation begreift, dass es einen Unterschied zwischen Spiel und Realität gibt. Dieser Unterschied ist für Computerspieler ja normal."

Auch ältere Zuschauer melden sich zu Wort: "Danke, das ist doch mal ein netter Aufklärungs-Film für Eltern", meint ein Forenteilnehmer. Und eine Mutter kommentiert mit diesen Worten: "Ich stehe dieser "neuen" Welt unserer Kinder eigentlich auch eher skeptisch gegenüber, merke aber, dass man sich ihr gegenüber öffnen muss. Jede Generation hat ihre Welten, wir hatten sie auch, und das ist auch gut so!"

Eine kleine Auswahl weiterer Zuschauer-Reaktionen:

"Endlich mal eine Doku die von der anderen Seite der Dinge herangeht und sich mal mitnehmen lässt in die Spielewelt, die von den immer groß befürchteten Gerüchten wie der sucht, des Amok oder einsamen Gamer loslässt und einmal zeigt, wie es wirklich aussieht!"

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

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