Sendedatum: 05.05.2016 | 02:10 Uhr
1 | 7 Ursprünglich war der "Troll" ein vergleichsweise harmloses und manchmal auch sehr lustiges Wesen, dass Foren und Message-Boards bevölkerte - und Diskussionen absichtlich entgleisen ließ - aber auch dümmlichen oder sachlich falschen Kommentaren den Spiegel vorhielt
© NDR
2 | 7 Doch dabei blieb es leider nicht. Im Laufe der Zeit fanden Trolle Gefallen daran, anderen absichtlich zu schaden, Gerüchte zu verbreiten oder auch stumpf Hass zu säen. Die Anonymität im Netz kommt ihnen dabei zugute. Trolle versuchen meist ihre Identität zu verbergen, teilweise treten sie auch mit verschiedenen Nutzerprofilen gleichzeitig auf.
© NDR
3 | 7 Heutzutage werden auch persönliche Beleidigungen und Bedrohungen gegen reale Personen - zum Beispiel auf Social Media Plattformen - häufig unter dem Begriff Trollen subsumiert. Die Grenzen zum Stalking sind dabei fließend - und die Online-Bedrohung kann für die Opfer genauso beeinträchtigend sein wie ein Stalker im "echten" Leben.
© NDR
4 | 7 Auch professionelle Trolle sind auf dem Vormarsch. Man weiß inzwischen, dass einzelne Länder, aber auch Konzerne und andere Interessensgruppen eigene "Troll-Armeen" unterhalten, die die öffentliche Meinung gezielt beeinflussen sollen. Die Grenzen zwischen PR, Lobbyismus und politischer Propaganda können dabei verschwimmen.
© NDR
5 | 7 Das gezielte Streuen von Gerüchten, zum Beispiel über Flüchtlinge, ist dabei eine beliebte Methode. Je mehr Leser und Follower "anbeißen", umso effektiver arbeitet der Troll.
© NDR
6 | 7 Und damit schließt sich der Kreis: Denn ursprünglich soll sich der Begriff Troll nicht von skandinavischen Fabelwesen herleiten, sondern vom englischen Ausdruck "trolling with bait". Damit wird eine bestimmte Angeltechnik bezeichnet, bei der man einen Köder langsam durch ein Gewässer zieht.
© NDR
7 | 7 Je mehr Mitglieder einer Netz-Community anbeißen, desto erfolgreicher ist der Troll. Deshalb müsste die berühmte Foren-Warnung "Don't feed the troll!" eigentlich "Schluckt nicht seinen Köder!" lauten. Eins ist jedenfalls sicher: Seine Trolle wird das Netz so schnell nicht wieder los.
© NDR