Munition im Meer
Eine Mine explodiert, mitten auf der Ostsee. Was wirkt wie in einem Actionfilm passiert auf der Ostsee immer wieder. Durch kontrollierte Explosionen werden gefundene Seeminen unschädlich gemacht.
In vorderster Front dabei: Die Kampfmittelräumer. Sie versuchen dem gefährlichen Erbe des Zweiten Weltkriegs Herr zu werden. Denn auch 67 Jahre nach Kriegsende verbergen sich auf dem Boden der Ostsee Tausende von Blindgängern, Granaten, Seeminen, Bomben. Tonnenweise haben die Alliierten nach Kriegsende deutsche und auch eigene Munition auf dem Meeresboden versenkt. Auf festgelegten Positionen. Jedoch sind viele Bomben auch schon auf dem Weg dorthin verklappt worden. Und so müssen die Kampfmittelräumer mit Munition fast überall rechnen. 1,6 Mio. Tonnen Sprengstoff sollen noch auf dem Grund von Nord- und Ostsee liegen.
Brandgefährlich unter Wasser
Diese Munition ist brandgefährlich. Viele der Bomben können trotz der langen Lagerung im Wasser auch heute noch explodieren. Andere geben giftige Chemiecocktails ans Wasser ab, vergiften Teile der See. Lange wurden Munitionsfunde verschwiegen und verdrängt, doch nicht zuletzt der Bauboom in Nord- und Ostsee holt das Vermächtnis des Krieges wieder ans Licht. Die Gasleitung aus Russland und vor allem die Windparks machen das Problem wieder hochaktuell. Zwei dieser Parks werden gerade in der Ostsee gebaut, 23 weitere sollen folgen.
Immer dabei - der Kampfmittelräumdienst. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Niemand weiß, wie viel noch auf dem Boden der Ostsee schlummert, teils tief verborgen im Sediment.