Nordtour
Samstag, 14. Oktober 2023, 18:00 bis
18:45 Uhr
Sonntag, 15. Oktober 2023, 01:30 bis
02:15 Uhr
Sonntag, 15. Oktober 2023, 06:00 bis
06:45 Uhr
Die Themen im Überblick:
- Neue Äbtissin im Kloster Lüne
- Café in Kühlungsborn
- Porträt Restaurateur: den Geheimnissen der Objekte auf der Spur
- Taiko-Bauer Oliver Boldt
- Reporter unterwegs: alte Mühle in Boitzenburg
- Frischer Wind auf Norderney: Janis Kleemann
- Strandleuchten in Travemünde
- Die verschwundenen Halligen
- Lok im Vorgarten
Neue Äbtissin im Kloster Lüne
Das Kloster Lüne in Lüneburg hat seit Januar 2023 eine neue Äbtissin: Gräfin Amélie zu Dohna ist die 47. Vorsteherin in der über 850-jährigen Geschichte. Eine reiche Geschichte und viele Kulturschätze prägen den Ort, der auch das Zuhause eines weiblichen Damenkonvents ist. Elf Konventualinnen gestalten das Kulturleben und leben in christlicher Gemeinschaft. Traditionen und Moderne zusammenzubringen ist die tägliche Aufgabe der Äbtissin, die der "Nordtour" ihr neues Lebensumfeld gezeigt hat.
Café in Kühlungsborn
Oliver Schols hat lange von einem eigenen Café in Kühlungsborn geträumt. Eines, in dem es Kaffee und Espresso gibt wie in Berlin, New York oder London. Eigentlich ist er Koch, hat sich vor sieben Jahren selbstständig gemacht mit dem KOSI in Heiligendamm. Das Restaurant ist schon lange ein Geheimtipp unter Genießern. Jetzt pendelt Oliver zwischen Kaffee, Koch und coolen Orten wie dem Deck Beach Club in Heiligendamm. Dort lebt der gebürtige Rostocker seine dritte Leidenschaft aus: als DJ.
Porträt Restaurateur: den Geheimnissen der Objekte auf der Spur
Restaurator Sven Gödeke ist zur Stelle, wenn es etwas zu reparieren oder aufzubereiten gibt: beim Gestühl in der Handelskammer, bei einer afrikanischen Maske aus dem MARKK - Museum am Rothenbaum in Hamburg oder bei dem Lieblingsstuhl einer Privatperson. Sven Gödeke hat seine Profession von der Pike auf in Deutschland, Frankreich, Italien und sogar in Mexiko gelernt, bevor er 2008 seine Werkstadt für Restaurierung in Blankenese eröffnet hat. Er kennt sich aus mit historischen Rezepturen für Leim und Lack und hat ein Faible für alte Werkzeuge. Der Nachbau einer Intarsiensäge von 1800 ist bei ihm in regem Gebrauch. Den Charme und den Charakter eines Möbels zu entdecken, die Patina der Gebrauchsspuren erstrahlen lassen, sind Herausforderungen, die Sven Gödeke gerne annimmt. Wer seine Werkstatt besucht, taucht ein in die Welt eines besonderen Handwerks.
Taiko-Bauer Oliver Boldt
Große Taiko-Ensembles wie Yamato, Kodo oder Gocoo touren mit ihren großen Röhrentrommeln immer wieder in Deutschland. In Japan ist die traditionelle Trommelkunst, die durch gewaltigen Klang und vollen Körpereinsatz beeindruckt, sehr populär. Aber auch hierzulande gibt es immer mehr Menschen, die sich für das Spielen der Taikos begeistern. Zu ihnen gehört Oliver Boldt. Er unterrichtet nicht nur Taiko in Hamburg und leitet eine Auftrittsgruppe, sondern ist auch einer von nur zwei Menschen in Deutschland, die Taikos selbst bauen können. Die "Nordtour" besucht ihn in seiner Werkstatt in Seevetal und ist dabei, wenn er und seine Spieler für den nächsten Auftritt proben.
Reporter unterwegs: alte Mühle in Boitzenburg
Was macht ein Müller, wenn er gerade nicht mahlen kann? Er repariert Riemen und Balken und hält seine Mühle instand. Im brandenburgischen Boitzenburg, gleich hinter der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern, werkelt Müller Martin Joost an einem wahren Wunderwerk der Technik. Dadurch ist die alte Klostermühle noch voll funktionsfähig. In ihr stecken 800 Jahre Mühlengeschichte. Angefangen hat alles mit den Zisterzienserinnen, dann ließen die Grafen von Arnim-Boitzenburg hier Mehl malen, später, in der DDR, war die Mühle Volkseigentum. Heute dient sie als Museum. Reporter Thilo Tautz ist zum Säcke schleppen nach Brandenburg gereist.
Frischer Wind auf Norderney: Janis Kleemann
Jährlich besuchen bis zu 600.000 Touristen die Ostfriesische Insel Norderney. Längst haben Investoren das Eiland für sich entdeckt. Aber eine junge Generation Einheimischer stemmt sich gegen den Ausverkauf, wie zum Beispiel Janis Kleemann, Insulaner mit viel Herzblut. Er ist dabei und nimmt seinen beruflichen Weg auf der Nordseeinsel selbst in die Hand.
Strandleuchten in Travemünde
Die Gäste von Geologin Kerstin Pfeiffer sind mit sogenannten Schwarzlicht-Taschenlampen ausgestattet und tauchen Stück für Stück den Strand von Travemünde in einen blauen Flickenteppich. Die Lichtkegel am Boden huschen suchend über alles, was das Meer anspült. Durch das Schwarzlicht angeregt, werfen die Gegenstände fluoreszierend blaues Licht zurück. Das wird vor allem von Leuten genutzt, die Bernstein suchen, um schneller fündig zu werden. Sehr häufig ist gerade auch das ein Erfolgserlebnis der Gäste von Kerstin Pfeiffer. Aber es gibt viel mehr Objekte, die durch Schwarzlicht zur farbigen Reflektion angeregt werden. Die Geologin erklärt, wie es dazu kommt und wie man das in der Tier- und Pflanzenwelt erleben kann. Sogar beim Seegras und einigen Krebsen am Strand. Viele Mineralien lassen sich so unterscheiden, als echt oder Fälschung. Aber auch das Mikroplastik im Wasser kann mit den speziellen Taschenlampen sichtbar gemacht werden und macht die Menschen sensibel für dieses Umweltproblem.
Die verschwundenen Halligen
Viele der schleswig-holsteinischen Halligen wie Habel, Gröde oder natürlich Hallig Hooge sind bekannt. Weniger bekannt sind die Hasenhallig, die Schäferhallig oder die Pohnshallig. Und kaum jemand weiß, dass Dagebüll, Ockholm oder Fahretoft einst auch Halligen waren, unbedeichte Landstücke in der Nordsee. An die 50 Halligen hat es einst gegeben, heute sind es noch zehn. Wenn man aufmerksam durch Nordfriesland fährt, sind ihre Spuren noch überall zu entdecken. Zum Beispiel in Fahretoft. Viele der Häuser in dem Ort stehen auf einer Warft. Oft drängen sich auf einer Warft, einem mit Erde oder Sand aufgeschütteten Hügel, mehrere Gebäude zusammen. Fahretoft war vor 350 Jahren noch Hallig, damals gehörte die Region noch zum dänischen Königreich, und der König schrieb Ende des 17. Jahrhunderts europaweit die Aufgabe aus, das Gebiet mit Fahretoft im Mittelpunkt einzudeichen. Den Auftrag übernahmen schließlich die besten Deichbauer dieser Zeit, die Niederländer. So wurde Fahretoft ein Teil des Festlandes, ist heute ein Ortsteil von Dagebüll. Ein "Schicksal", das die meisten Halligen teilten. Nach und nach wurden sie fast alle eingedeicht. Die letzten Halligen wurden in einem Landgewinnungsprojekt der Nationalsozialisten eingedeicht, so wurde die Finkhaushallig erst 1936 Teil des Finkhaushalligkoogs.
Lok im Vorgarten
In Burgwedel bei Hannover steht ein sehr großes Fahrzeug, wo man es nicht vermutet. Bernd Framke hat eine 110 Jahre alte Dampflok in seinem Garten originalgetreu wieder aufgebaut. Sein Hobby ist also auch über seine Bastelstube hinaus sichtbar.
- Leitung der Sendung
- Thorsten Hapke
- Redaktionsleiter/in
- Joachim Grimm
- Redaktion
- Jörg Grotegut
- Moderation
- Nadja Babalola
- Produktionsleiter/in
- Uwe Rokahr