Onkel Krischan (gespielt von Hans Kahlert)
Auch mit seinen legendären 105 Jahren weiß Onkel Krischan die schönen Dinge des Lebens zu genießen. Für ihn sind da ein Köm und ein Schmök unverzichtbar. Doch leider ist das Mangelware im Seniorenwohnheim "Alte Eichen", wo der rüstige Rentner seinen Alterssitz gefunden hat. Die gelegentlichen Besuche von Großneffe Adsche sind nur eine müde Abwechslung im Pflegeheim-Alltag.
Die lieben Verwandten
In direkter Linie ist Onkel Krischan mit Adsche Tönnsen verwandt. Sein Neffe ist stets auf das Wohl des älteren Herren bedacht. Und auch Kurt Brakelmann kümmert sich gerne darum, dass es dem Büttenwarder gut geht. Ob das vielleicht auch an der hohen Pension des Rentners liegt?
Immerhin bekommt er laut Adsches Berechnungen "Versehrten-Rente, Rente vom Verband der Kriegswitwen, Geld von der Berufsgenossenschaft für Land- und Forstarbeit, einen Zuschuss von der Landwirtschaftlichen Innung, Anteile aus der Pensionskasse der Landwirte, Auszahlungen aus der Lebensversicherung seiner Ur-Tante und dann noch die Rente." Auf insgesamt 4.000 Euro im Monat schätzt der Neffe das Einkommen seines Groß-Onkels. Das hat in Brakelmanns Augen so großen Nennwert, dass er selber ein Pflegeheim betreiben will.
Auf Freiersfüßen
Viel spannender als Bingo-Spiele und "Sternenstunden der volkstümlichen Marschmusik" sind da die "Hühnchen, die nachts als Dauerschleife im Fernsehen zu begucken sind". Sie wissen schon welche, oder? Aber zu seinem Ärger darf er die nie sehen. Dabei muss Onkel Krischan einst ein "stürmischer Kerl" gewesen sein, wenn man den Schilderungen von seiner Jugendliebe Amanda glauben darf. In "Schafwölkchen" treffen sich die Verliebten von damals noch einmal wieder und das Feuer der Leidenschaft erwacht - ein letztes Mal.
Die verdammten Österreicher
Aus Kriegstagen hat er nicht nur den Kampf gegen "die verdammten Österreicher" in Erinnerung, sondern weiß auch noch genau, wie man Truppen mobilisiert. Als stellvertretender Bürgermeister sagt er Klingsiehl in "Vizekönig" den Kampf an. Doch ist ihm das politische Stellvertreter-Amt nicht genug. Er möchte von seinen Wählern lieber "Reichsmarschall" genannt werden und hat endlich die Zuhörerschaft für seine Heldengeschichten aus dem Krieg. Ansonsten lässt das Gedächtnis des Senioren langsam nach. Schade - ist er doch Zeitzeuge eines Großteils der Büttenwarder-Geschichte.