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Stell dir vor es ist Krieg ...

Montag, 03. Juli 2023, 22:00 bis 22:45 Uhr

Kollage vom Porträt des selben Mannes linke Gesichtshälfte (vom Betrachtenden aus) "in zivil", rechte Gesichtshälfte als Soldat mit Tarnfarbe im Gesicht, Uniform und Helm. © WDR
Anhand seiner eigenen Biographie untersucht der Filmemacher Florian von Stetten das komplizierte Verhältnis der Deutschen zu ihrer Armee

Seit Russland die Ukraine überfallen hat und dieser Krieg in unserer Nachbarschaft in Europa stattfindet, beschäftigt Deutschland die Frage: Was folgt für uns daraus? Der Bundeskanzler hat eine Zeitenwende ausgerufen. Und er hat hinzugefügt: Kriegstreibern wie Putin Grenzen zu setzen, das setzt eigene Stärke voraus.

Wie definiert sich militärische Stärke?

Nur: Wie genau definiert sich die? Militärische Stärke jedenfalls hatte in Deutschland seit Ende des Kalten Krieges kontinuierlich an Bedeutung verloren - und sehr vielen Menschen hierzulande war das gleichgültig, auch dem Filmemacher Florian von Stetten.

Er gehörte als junger Mann zu den vielen Bürgern der Bundesrepublik, die den Kriegsdienst verweigerten. Trotzdem wurde er erst einmal eingezogen, weil sein Anerkennungsverfahren sich hinzog. So fand er sich in einer Kaserne wieder und musste Tag für Tag erneut die Entscheidung treffen, den Befehl zu verweigern.

Generation Kriegsdienstverweigerer an den Schaltstellen der Macht

Auch Olaf Scholz verweigerte den Kriegsdienst und demonstrierte in den 1980er-Jahren gegen den NATO-Doppelbeschluss, die Grünen entstanden auch aus der Friedensbewegung. Diese Generation sitzt jetzt an den Schaltstellen der Macht. Viele Deutsche reiben sich seit der Zeitenwende die Augen: Nie wieder Krieg - ist das jetzt Schnee von gestern? Oder war das sehr lange einfach nur bequem, um sich nicht mit einem Ernstfall beschäftigen zu müssen?

Bisher bestimmten die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs ganz wesentlich das Verhältnis der Deutschen zum Militär. Zurückhaltung war die Maxime, nicht so genau hinschauen das Ergebnis. "Freundliches Desinteresse" hat es der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler genannt. Und jetzt?

Anhand seiner eigenen Biographie untersucht der Filmemacher Florian von Stetten das komplizierte Verhältnis der Deutschen zu ihrer Armee und konfrontiert Zuschauerinnen und Zuschauer mit der Frage: Wofür würden Sie eigentlich in den Krieg ziehen und jemanden töten?

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Im Inneren eines Tiefbunkes aus dem 2. Weltkrieg in Hamburg: An den Wänden Klappsitze mit Kopfstützen. © NDR/Katrin Hafemann

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Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Autor/in
Florian von Stetten
Redaktion
Gudrun Wolter
Jochen Graebert
Sopie Schulenburg

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