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Kampf ums Ackerland

Montag, 21. März 2022, 22:20 bis 23:05 Uhr

Für Investoren sind Acker- und Grünland zur attraktiven Finanzanlagen geworden, denn in vielen Regionen haben sich in den vergangenen zehn Jahren die Preise für Agrarflächen verdoppelt. Auch die Pachtpreise steigen kräftig. Kleine und mittlere Landwirtschaftsbetriebe können da oft nicht mehr mithalten. Dabei können gerade sie nachhaltig und regional produzieren. Was führt aus dem Dilemma? - Während rundherum Land oft von großen Holdings aufgekauft wurde, versucht Landwirt Carlo Horn seinen Boden zu schützen. © NDR/rbb/Boris Quatram
Während rundherum Land oft von großen Holdings aufgekauft wurde, versucht Landwirt Carlo Horn seinen Boden zu schützen.

Das Höfesterben in Deutschland hält an. Landwirtschaftliche Betriebe, die bleiben, werden immer größer. Investoren haben Ackerland als Finanzanlage entdeckt. Die Kauf- und Pachtpreise sind enorm gestiegen und für viele Landwirte schlicht nicht mehr bezahlbar.

Der Film begleitet Bio- und konventionelle Bäuerinnen und Bauern in ganz Deutschland, erklärt Fehler im System und zeigt Lösungswege auf.

Landwirtschaft: Betriebe werden immer größer

Die europäischen Agrarsubventionen sind mit rund 55 Milliarden Euro pro Jahr der größte Einzelposten des EU-Haushalts. Und dennoch, ein Trend hält an: das Höfesterben. Die verbleibenden Betriebe werden immer größer. Der Strukturwandel nach dem Prinzip wachse oder weiche schreitet voran.

Seit der Finanzkrise ist Ackerland auch eine attraktive Kapitalanlage für überregionale Investoren. Die Kauf- und Pachtpreise sind in den vergangenen 15 Jahren enorm gestiegen. Ein Problem für ökologische sowie konventionelle Betriebe, denn für viele von ihnen ist Boden schlicht nicht mehr bezahlbar.

Argrarholdings haben ganze Betriebe übernommen

In Brandenburg gehört schon die Hälfte der Flächen großen Agrarunternehmensgruppen. Das bekommt auch Biobauer Carlo Horn zu spüren. Er kommt nicht mehr an Land. Sein Betrieb ist umgeben von Agrarholdings, hinter denen finanzstarke Investoren stecken. Einige von ihnen haben, auch wegen Regulierungslücken, ganze Betriebe übernommen. Sie bewirtschaften bis zu 20.000 Hektar. Und je mehr Hektar Land, desto mehr Geld.

EU-Subventionen: Einführung einer Obergrenze ist gescheitert

Ein Großteil der EU-Subventionen, die als Einkommensunterstützung für Landwirte gedacht sind, wird nach Fläche verteilt. Eine verpflichtende Obergrenze für Direktzahlungen, wie sie die EU-Kommission und viele Parlamentarier wollten, ist gescheitert. Die europäischen Staats- und Regierungschefs hatten sich dagegen ausgesprochen. Carlo Horn war auf vielen Bauerndemos, ist engagiert. Doch eine Veränderung sieht er nicht. Er kämpft um seine wirtschaftliche Existenz.

Gegen Strukturwandel: Landwirtschaftliche Initiativen und Genossenschaften

Der Film zeigt auch Wege aus dem Strukturwandel auf. Inzwischen gründen sich bundesweit Initiativen und genossenschaftliche Projekte. In Oberfranken zum Beispiel produziert Christian Jundt auf dem Patersberghof landwirtschaftliche Bioprodukte. Mit einer Aktiengesellschaft versucht er, weiter in den Hof zu investieren und hofft so, auch irgendwann an teures Ackerland zu kommen. Die AG sucht Leute vor Ort, die sich finanziell beteiligen, um damit eine soziale, lokal verankerte bäuerliche Landwirtschaft zu fördern.

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Autor/in (Drehbuch)
Autor/in
Boris Quatram
Kamera
Thomas Lütz
Florian Gerding
André Röse
Sven Otto
Schnitt
Veronika Labas
Ton
Michael Thäle
Tonmischung
Kerstin Teschner
Grafik
Sascha Moser
Sprecher/in
Tom Vogt
Produktionsleiter/in
Günter Thimm
Redaktion
Ute Beutler
Astrid Harms-Limmer
Kathrin Becker