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Montag, 23. Oktober 2023, 22:00 bis
22:45 Uhr
Hohe Umfragewerte für die AfD, sinkendes Vertrauen in die Demokratie und eine Debatte über ostdeutsche Identität und die Fehler des Westens. Über den Osten Deutschlands wird gestritten, wieder einmal. Mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung wird die Debatte gerade so intensiv und emotional geführt wie selten zuvor.
Gibt es eine neue, ausgeprägte Ostidentität?
Dies liegt zum einen an den jüngsten Wahlerfolgen der AfD auf kommunaler Ebene und den aktuellen Umfragewerten für die Partei in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, wo im Jahr 2024 neue Landtage gewählt werden. Es hat aber auch damit zu tun, dass vermehrt ostdeutsche Stimmen zu hören sind, die in einem zornigen Ton den Westen, seinen Umgang mit dem Osten und eigene Diskriminierungserfahrungen anprangern. Der Zorn ist offenbar nicht nur dem Wunsch geschuldet, vom Westen gehört und besser verstanden zu werden. Er könnte auch Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins und einer ausgeprägten Ostidentität sein.
Was ist der Ursprung eines gesteigerten Selbstbewusstseins?
ARD-Journalistin und Moderatorin Jessy Wellmer, im mecklenburgischen Güstrow geboren und aufgewachsen, begibt sich für diese Reportage auf eine Reise durch Deutschlands Osten, um die Ursprünge dieses gesteigerten Selbstbewusstseins, der vertieften Identität und des spürbaren Unmuts zu erforschen. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf das Zusammenwachsen und Zusammenleben der beiden Teile Deutschlands haben.
Auf der Suche nach Antworten spricht die Journalistin mit Menschen unterschiedlichen Alters und Hintergründen, prominent als auch weniger bekannt. Unter ihnen sind unter anderem Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der Fußballtrainer Steffen Baumgart vom 1. FC Köln, Bestsellerautor Dirk Oschmann, die Indie-Pop-Band Blond aus Chemnitz, Jochen Wolff, langjähriger Chefredakteur der "SUPERillu", und der Flugzeugtechniker Pierre Bartholomäus.
Insgesamt liefert der Film von Jessy Wellmer und Dominic Egizzi eine spannende Auseinandersetzung mit der Gefühlslage der Ostdeutschen gut 33 Jahre nach der Wiedervereinigung. Teil des Films sind zudem eigens in Auftrag gegebene repräsentative Umfragen, die die Stimmung in Ost- und Westdeutschland abbilden.
- Regie
- Dominic Egizzi
- Autor/in
- Dominic Egizzi
- Redaktion
- Ben Bolz
- Produktionsleiter/in
- Tim Carlberg
- Autor/in
- Jessy Wellmer
- Redaktion
- Ute Beutler